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Annales Marchiae|| Brandenbvrgicæ,|| das ist|| Ordentliche|| Verzeichnuß vn|| beschreibung der fürnemsten vnd|| gedenckwirdigsten Märckischen Jahrgeschichten vnd Historien,|| so sich vom 416. Jahr vor Christi Geburt, bis auffs 1596. Jahr|| im Churfürstenthumb Brandenburg, vnd dazu gehörenden Landen vnd|| Herrschafften, von Jahr zu jahr begeben vnd|| zugetragen haben.|| Aus vielen glaubwirdigen Scribenten vnd Büchern, auch aus|| bewerten vrkunden vnd vielen alten monumentis, zusam-||men getragen vnd beschrieben.|| Auch mit vielen Bildnüssen vnd Figuren gezieret, vnd mit einem vollkom-||menen vnd richtigem Register verfasset,|| Durch|| M. Andream Angelvm, Strvthiomon-||tanvm.||
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ANNALES MARCHIAE

BRANDENBVRGICE.

Das Erste Buch.

Summa dieses Buchs.

Is Erste Buch vnser Annaliumfehet an von erbawung der alten Stad Brandenburg in der Mit telmarck/ vnd erstrecket sich biß auff die zeit/ da Key­ser Heinrich der Erfte/ mit dem zunamen Auceps vnd Humilis, daß Marggraffthumb Brandenburg/ wi der den anlauff der Wenden/ auffond angerichtet. Vnd begreifft demnach diß Buch alle Historien vnd Geschichte/ so sich innerhalb tausend drey hundert vnd drey vnd vierzig Jahren/ in diesen Landen begeben vnd zugetragen haben. Wiewol aber gleub. lich/ daß in diesen dreyzehen hundert/ vnd etlichen Jahren darüber/ sich viel mehr gedenckwirdiger Historien begeben haben/ sonderlich was friegsfachen betrifft: Jedoch weil man vor Caroli Magni zetten die treffliche geschichte vnnd merckliche Thaten der fürnemen Helden nicht so eben war genomen/ sondern man alles nur in lidern gefasset/ wie vnter andern Eginhardus, gedachter Keysers Caroli Magni Sanzler/ bezeuget/ so ist viel dinges de hinden blieben/ vnd auff kein Pappier/ Pergament/ oder Rinde( Denn die Alten haben gemei. niglich nur auff Rinde oder Bast geschrieben) gebracht worden/ wel thes sonst wel were zumercken gewesen. Wil auch derhalben den Shriftlichen und günstigen Leser vleissig gebeten haben/ daß er mit Den wenigen Brocklein/ so man hin vnd wider hienon findet/ vnd ich alhie in diesem Buch verzeichnet habe/ wolle zu frieden sein/ vnnd dieselbe auffdißmahl vorlieb nemen/ biß ich derselben irgends mehr auffraffen/ zusammenflauben/ vnd in eine richtige ordnung brin gen müge. Wil auch zugleich an alle fromeChristen diß begeret haben fo sie etwas haben/ daß zur verbesserung vnd vermerung dieses ersten buchs( Wie auch gleichfals der andern folgenden) nutzen dienstlich/ oder auch sonsten sehen vn mercken/ daß darin etwas möchte zuendern sein/ daß sie diesem löblichen Churfürstenthumb zu besondern ehren/ auch dem werck selber zum besten/ mich deffen Candide schriftlich oder mündlich/ verstendigen/ vnnd Mir also( weil ich allererst das Eys breche muß/ vnd zwar nicht ohn grosse mühe ond arbeit) die hülffliche hand darin vnbeschweret reichen wollen. Solches wil ich hernach mis danckbarkeit zu rühmen/ vnd womit ich sonsten kan vnd vermag zu. uerschulden wissen.

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