Druckschrift 
Annales Marchiae|| Brandenbvrgicæ,|| das ist|| Ordentliche|| Verzeichnuß vn|| beschreibung der fürnemsten vnd|| gedenckwirdigsten Märckischen Jahrgeschichten vnd Historien,|| so sich vom 416. Jahr vor Christi Geburt, bis auffs 1596. Jahr|| im Churfürstenthumb Brandenburg, vnd dazu gehörenden Landen vnd|| Herrschafften, von Jahr zu jahr begeben vnd|| zugetragen haben.|| Aus vielen glaubwirdigen Scribenten vnd Büchern, auch aus|| bewerten vrkunden vnd vielen alten monumentis, zusam-||men getragen vnd beschrieben.|| Auch mit vielen Bildnüssen vnd Figuren gezieret, vnd mit einem vollkom-||menen vnd richtigem Register verfasset,|| Durch|| M. Andream Angelvm, Strvthiomon-||tanvm.||
Seite
32
Einzelbild herunterladen

;

32 Chronica der Marck Bra ndenburg/ Schlos zu Angermund/ vnd newe Stad Soꝛtwedel

werden gebawet.

Im vorgedachten acht hundert vnd vierden Jahr legte Carolus Magnus den grund zum newen Schloſſe zu Angermund an der Elbe/ gegen der Stad vber/ vnd ba­wete das Capellichen in loco editiori, welches Carolus IIII. Römiſcher Keyſer her­nach volnbracht hat. Enzelius.|

Item/ er bawete auch die newe Stad Soltwedel/ vnd zerſtoͤrete den Abgott/ oder das Bildnis Solis in der alten Stad/ vnd Crodo nem zu Gardaleben.

Von den beyden Abgoͤttern/ ole ond Crodone,

kurtzer vnd warhafftiger bericht.

ER Abgott Sol, welchen die alte Hey­

den in die ſen Landen vnter andern auch angebetet/ war

ö ein halb Menſche/ trug in . beyden henden vor der Bruſt

ein gros Rad mit brennen­den ſlammen/ vnd hatte ei­nen breyten Kopff mit geſ­ben glentzenden ſtralen/ zum zeichen/ daß er ſolte einen ſchein geben/ damit ſich je­derman darin beſehen könd­ö te. Chronicon Saxoniæ.

Der Abgott CRODO

hat ohn zweiffel den namen vom Griechiſchen xe4@-,

dr SE EEE

.

. Vin x daß iſt/ Saturnus, alſ das

; Q 377 der Buchſtabe Nin D vers r wandelt/ vnd der letzte buch­

n.;| x

ſtabe dauon impweg geworf­öfen worden.

felßkepff alſo geſtalt gewe­ſen. Ein alter vnd magerer

\ Qi

A IL r Mann hat auff einer Seu­

W len mit barem Heupt vnnd N bloſſer Bruſt/ auff einem

Barßfiſch mit ſpitzigen ges D ſtreubeten fi ch edern/ ge­

, 8

. 3

.... ſtanden. Iſt nur mit einem leinen weiſſen kleide angethan/ ond darüber mit einem ſchwebenden fochel begürtet gewe­fen. In der rechten Hand hat er gehalten einen Eymer mit waſſer/ Noſen vnd andern frůͤchten. In der lincken Hand aber hat er ein Rad gefuͤhret. Chron. Saxonia, Albi­nus& c. 2 e

Diefes Bildnis vnd Abgotts bedeutung iſt zweyer ley. Etliche ſagen/ daß er auff di Seulen ſtehe/ bedeute/ daß alle die fon chreten/ wolten auff feſten Fuͤſſen ſte­hen. Daß er barfuß auff dem Barßfiſch ſtehe/ ſclle bedeuten/ daß ſie lieber barfuß auff

ſcharffen

1