Druckschrift 
Arbeitszeit im Wandel : Möglichkeiten und Formen der Arbeitszeitgestaltung / von Helmut Glaubrecht; Dieter Wagner; Ernst Zander
Seite
20
Einzelbild herunterladen

20 Zur Geschichte der Arbeitszeit

Stunden-Woche auf 44 Stunden im Jahre 1961 und 40 Stunden seit etwa der Mitte der 70er Jahre(vgl. Abb. 1).

Parallel erfolgte die Ausweitung des Jahresurlaubs auf nahezu 30 Tage für alle Arbeitnehmer, praktisch unabhängig von Lebensalter und Betriebszu­gehörigkeit, und die Vorverlegung des faktischen Rentenbeginns.(vgl. Abb. 2).

1825 82 Stunden pro Woche 1850 68 Stunden pro Woche

1875 65 Stunden pro Woche

1900 60 Stunden pro Woche (10-Stunden-Tag)

1913 57 Stunden pro Woche

(1918 8-Stunden-Tag gesetzlich eingeführt)

1932 42 Stunden pro Woche (Weltwirtschaftskrise)

50 Stunden pro Woche

1950 48 Stunden pro Woche (8-Stunden-Tag)

(ab 1956: Übergang zur 5-Tage Woche)

45 Stunden pro Woche 1970 42 Stunden pro Woche

1983 40 Stunden pro Woche (für 99% der Arbeitnehmer)

1986 39,6 Stunden pro Woche durchschnittlich

Abb. 1: Die Verkürzung der Arbeitszeit (Die Wochenarbeitszeit deutscher Arbeitnehmer in Stunden)

Die Zahl der arbeitsfreien Tage pro Jahr stieg von 1960 bis 1986 bei den un­selbständig Beschäftigten von durchschnittlich 118 auf 157(vgl. Abb. 3). Damit liegt die Bundesrepublik Deutschland im internationalen Vergleich an der Spitze. Für Freiberufler gilt diese Entwicklung im Regelfalle nicht.

Dabei handelte es sich im wesentlichen um die Weitergabe von Produktivi­tätsfortschritten an die Arbeitnehmer, die vornehmlich in Zeiten wirt­schaftlichen Wachstums erwirtschaftet wurden. In den meisten Fällen sind