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Arbeitszeit im Wandel : Möglichkeiten und Formen der Arbeitszeitgestaltung / von Helmut Glaubrecht; Dieter Wagner; Ernst Zander
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22 Zur Geschichte der Arbeitszeit

Auch die Verkürzung der Lebensarbeitszeit hat zugenommen. Wenn man bedenkt, daß das Durchschnittsalter der männlichen Neurentner ein­schließlich der Berufs- und Erwerbsunfähigen mit 58 Jahren 5 Jahre unter­halb desEinstiegsalters für die flexible Altersgrenze liegt, kann man er­messen, welche Dimension diese Form der Arbeitszeitverkürzung inzwi­schen erreicht hat und welche Lasten die Träger der gesetzlichen Altersver­sorgung bereits tragen müssen.

Arbeitstage

Sonntage

frei Sonnabende

Feiertage Urlaub Krankheit

arbeitsfreie Tage

Abb. 3: Das geschrumpfte Arbeitsjahr (im Durchschnitt für alle Arbeitnehmer)

Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg

Vorzeitige Pensionierungen sind durchaus weit verbreitet. Obwohl auf den ersten Blick fast demEi des Kolumbus gleichend, halten wir diese Lö­sung jedoch für nicht unproblematisch.®

Bleibt abschließend die Feststellung, daß nicht nur eine permanente Ver­kürzung der Arbeitszeit erfolgte, sondern zugleich, wenn auch eher für den Verwaltungs- als für den Produktionsbereich geltend, durch die zu­nehmende Anwendung der gleitenden Arbeitszeit dem Arbeitnehmer die Möglichkeit gegeben wurde, Beginn und Ende seiner Arbeitszeit variabel zu gestalten.

Insofern sind durch Teilzeitarbeit und gleitende Arbeitszeit bereits Ansät­ze zu einer größeren Zeitflexibilität und Zeitsouveränität vorhanden. Sie werden in Zukunft noch an Bedeutung zunehmen.

8 Vgl.S. 115f.d. B.