22 Zur Geschichte der Arbeitszeit
Auch die Verkürzung der Lebensarbeitszeit hat zugenommen. Wenn man bedenkt, daß das Durchschnittsalter der männlichen Neurentner einschließlich der Berufs- und Erwerbsunfähigen mit 58 Jahren 5 Jahre unterhalb des„Einstiegsalters“ für die flexible Altersgrenze liegt, kann man ermessen, welche Dimension diese Form der Arbeitszeitverkürzung inzwischen erreicht hat und welche Lasten die Träger der gesetzlichen Altersversorgung bereits tragen müssen.
Arbeitstage
Sonntage
frei Sonnabende
Feiertage Urlaub Krankheit
arbeitsfreie Tage
Abb. 3: Das geschrumpfte Arbeitsjahr (im Durchschnitt für alle Arbeitnehmer)
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg
Vorzeitige Pensionierungen sind durchaus weit verbreitet. Obwohl auf den ersten Blick fast dem„Ei des Kolumbus“ gleichend, halten wir diese Lösung jedoch für nicht unproblematisch.®
Bleibt abschließend die Feststellung, daß nicht nur eine permanente Verkürzung der Arbeitszeit erfolgte, sondern zugleich, wenn auch eher für den Verwaltungs- als für den Produktionsbereich geltend, durch die zunehmende Anwendung der gleitenden Arbeitszeit dem Arbeitnehmer die Möglichkeit gegeben wurde, Beginn und Ende seiner Arbeitszeit variabel zu gestalten.
Insofern sind durch Teilzeitarbeit und gleitende Arbeitszeit bereits Ansätze zu einer größeren Zeitflexibilität und Zeitsouveränität vorhanden. Sie werden in Zukunft noch an Bedeutung zunehmen.
8 Vgl.S. 115f.d. B.