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Arbeitszeit im Wandel : Möglichkeiten und Formen der Arbeitszeitgestaltung / von Helmut Glaubrecht; Dieter Wagner; Ernst Zander
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Arbeitszeit und Freizeit

Einstellung zur Rolle der Arbeit? (Nur Berufstätige; jeweils etwa 1000 repräsentativ ausgewählte Personen)

USA| Schwe­den

Bundesrepublik Deutschland

18-29 J.

Alle

%

Ich möchte immer mein Bestes geben so gut ich kann, unabhängig davon, wieviel ich verdiene s2 Ich finde meine Arbeit interessant,

aber ich lasse es nicht so weit kommen,

daß sie mein übriges Leben stört 31 Ich sehe die Arbeit wie ein Geschäft, je besser ich bezahlt werde, desto mehr tue ich, je schlechter ich bezahlt werde, desto weniger tue ich 9 Arbeiten, um zu leben, ist eine unan­genehme Lebensnotwendigkeit, wenn ich nicht müßte, würde ich garnicht arbeiten

Abb. 6: Einstellung zur Rolle der Arbeit

Kommen Noelle-Neumann und Strümpel zu dem Ergebnis, die Arbeitszu­friedenheit und die Arbeitsfreude habe sich verringert(während die Ein­kommens- und die Lebenszufriedenheit zugenommen hat), wird dies von Schmidtchen aufgrund einer Untersuchung in der deutschen Metallindu­strie grundsätzlich bestritten. Er geht davon aus, daß dasArbeitsethos in einer funktionellen Beziehung zu den Anforderungen am Arbeitsplatz steht. Diese haben sich im Zeitablauf sicherlich gewandelt. Anstellepuri­tanischer Tugenden, wie z. B. Präzision, Pünktlichkeit, Fleiß und Pflich­terfüllung, werdenkommunikative Tugenden als wichtiger angesehen, wie z.B. Teamarbeit, eigene Meinung, Offenheit, Verträglichkeit, Zuhö­ren, Humor, für andere da sein. Dies gilt insbesondere für die jüngeren Mitarbeiter zwischen 20 und 40 Jahren. Mit zunehmendem Lebensalter findet man denKombinationstyp, der eine moderne, kommunikative Arbeitsmoral mit konservativen Tugenden verbindet.

22 Nach einer Untersuchung von Noelle-Neumann, Strümpel und von Klipstein, vgl. Noel­le-Neumann, E., Strümpel, B.: Macht Arbeit krank? Macht Arbeit glücklich? 2. Aufl. München/Zürich 1985.