50 Arbeitszeitverkürzung und Arbeitsmarkt
ternehmenskonzentration) werden dabei leicht übersehen. Insofern ist Staudt zuzustimmen, daß es abzulehnen ist,„aufgrund simplifizierter Modellrechnungen in das Betriebsgeschehen einzugreifen. Allzu leicht könnten durch die Vernachlässigung sachökonomischer Zusammenhänge mehr Arbeitsplätze gefährdet, als durch die jeweilige Maßnahme gewonnen werden“.38
d) Unternehmerische Reaktionsweisen auf Arbeitszeitverkürzungen
Verschiedene Untersuchungen deuten daraufhin, daß die Wiedereinstellungsquote nach Personalabgängen deutlich unter S0% liegt. Dabei ist auch zu berücksichtigen, daß die Unternehmer auf Arbeitszeitverkürzungen nicht sofort mit Wiedereinstellungen reagieren, sondern zunächst versuchen, mit dem Verzicht auf bestimmte Leistungen oder aber mit Mehrarbeit, Aushilfen und Teilzeitbeschäftigung über die Runden zu kommen (vgl. Abb. 17).
Arbeitszeitverkürzung
Unternehmerische Bereich Produktion Bereich Verwaltung Reaktionen kürzere mehr kürzere mehr Wochen- Urlaub Wochen- Urlaub
arbeitszeit arbeitszeit
Rationalisierung Neueinsteillung davon— Vollzeit — Teilzeit — Aushilfe
[— A E MAKMEN
* Durch Mehrfachnennungen ergeben sich Werte über 100 v.H.
Abb. 17: Personalplanerische Reaktion auf unterschiedliche Arbeitszeitvariation. (Rangskala in v. H.)*
Darüber hinaus ist zu bedenken, daß eine Wiedereinstellung auch nur dann aus unternehmerischer Sicht sinnvoll ist, wenn zumindest eine Teilzeitkraft von z. B. 4 Stunden/Tag die freiwerdende Kapazität ausfüllt. Reduktionen der Arbeitszeit um 1— 2 Stunden pro Woche würden hingegen im Verwaltungsbereich kaum zu Neueinstellungen führen.
38 Staudt, E.: Die Bedeutung der mikroökonomischen Analyse zur Beurteilung und Durchsetzung neuer Arbeitszeitstrukturen. Mitt AB 1979/3, S. 331. 39 Vgl. IFO-Institut in Anlehnung an die FAZ vom 23. 12. 1978.
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