Der gleitende Übergang in den Ruhestand 137
III. Der gleitende Übergang in den Ruhestand
Beim gleitenden Übergang in den Ruhestand handelt es sich um eine Form der Arbeitszeitverkürzung für ältere Mitarbeiter, die beim Vorliegen bestimmter Anspruchsvoraussetzungen(insbesondere Lebensalter, Betriebszugehörigkeit) zum entsprechenden Zeitpunkt beginnt und spätestens mit dem Eintritt in den Ruhestand endet.
1. Gründe für altersbezogene Arbeitsregelungen
Für die Einführung derartiger Regelungen können folgende Überlegungen maßgebend sein:
— Anpassung der Beschäftigung an die rückläufige bzw. schwankende Unternehmensentwicklung
— Ausweiten der Teilzeitarbeit durch Neu- oder Umbesetzung eines Teiles der durch gleitenden Ruhestand freiwerdenden Arbeitsplätze
— Sozialpolitische Motive: abnehmende Belastbarkeit älterer Mitarbeiter unter bestimmten Arbeitsbedingungen, insbesondere bei Produktionsund Schichtarbeit
— zum Teil begrenzte Lernfähigkeit beim Umgang mit neuen Technologien
— bessere Vorbereitung auf den Ruhestand, Vermeidung des sog.„Pensionsschocks“.
Gerade in dem letztgenannten Aspekt sieht Terriet eine wichtige personalwirtschaftliche Aufgaben, deren Lösung dazu beitragen soll,„daß der Übergang in den Ruhestand nicht mehr zu einem unvorbereiteten Sturz ins Leere wird“.146
Betriebliche Programme zur Ruhestandsplanung und zur Vorbereitung auf den Ruhestand könnten viele Mitarbeiter vor dem Gefühl bewahren, abgeschoben zu werden, weil sie nicht mehr gebraucht werden.
Helmut Heymann und Lothar Seiwert sehen deshalb zu Recht nicht nur Wirtschaftlichkeits- und Organisationsaspekte, sondern auch Beschäftigungs- und Humanisierungsaspekte, die mit einer Flexibilisierung der Altersgrenze verbunden sind(vgl. Abb. 43).
146 Vgl. Teriet, B.: Der gleitende Ruhestand: eine neue personalwirtschaftliche Aufgabe, Personal 1977, S. 48ff.