Heft 
(1958) 5
Seite
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ist der Mund mit Zähnen und Zunge,

Ganzn Stall vull brun Perd un een höltern Knecht dabie

ist der Backofen mit knusprigen Broten und dem Brotschieber, Schwieriger ist schon:

Dett steiht nich, dett geiht nich,

dett itt nich, dett drinkt nich, dett stinkt nich.

Wenn ick öwer will,

dett et steiht, dett et geiht,

dett et itt, dett et drinkt, dett et stinkt,

denn steiht dett, denn geiht dett,

denn itt dett, denn drinkt dett denn stinkt dett!

Ja, was mag das sein? In der Frühlingszeit, wenn das Brüten los geht, kann mans erleben, daß es das Ei ist.

Die bunte Märchen- und Fabelwelt ist an sich schon voll Zauber. Wenn diese Geschichten aber dann gar aus dem Niederdeutschen stammen und dazu noch in Platt erzählt werden, sind sie uns besonders vertraut und erbaulich. Wie kontrastreich und eindrucksvoll erleben wir die Folgen der unersättlichen Habgier und Herrschsucht in dem uns bekannten Märchen, das so beginnt:

Dör wär mol ens en Fischer un siene Fru, de waanden tosamen inn Pissputt . ; .,

und wie behaglich einleuchtend sind die Lehren, die der Märchenfabel vom Hasen und Swinegel angehängt sind:

erstens, datt keener, un wenn he sick ok noch so vornehm dücht, sick sali bikomen laten, Öwern geringen Mann sick lustig to maken, un wöört ok mann Swinegel. Un tweetens, datt et gerahden is, wenn eener freet, dat he sickne Fru ut sienem Stande nimmt, un de jiist so utsüht as he sülwst. Wer also een Swinegel is, de mutt tosehn, dat siene Fru ook een Swinegel is.

Die rechte Frau zu finden, fiel schon dem Adam schwer, zumal er ja an­fangs ganz allein im Paradies war. Der liebe Gott half aus der Verlegen­heit und schuf die Eva. Wie das vor sich ging, können wir am besten in der plattdeutschen Bibel nachlesen. Da heißt es:

As uns Herrgott Eva moken wull, hett he jo Adam een von sien Rippen rutnohm. He hett dett Lock wedder mit Fleesch tosloten un de Ripp solangn näm sick henleggt. As he nu no de Ripp langn wull, kem een Hund, schnappt sick de Ripp un sprüng damit Öwern Tun. Uns Herrgott greep jo fix to, öwer he kreeg bloß noch dän Schwanz von dän Hund to footen. De reet ut, un uns Herrgott stünn nu da, mit dän Hunnenschwanz int Hand. Watt süll he dohn? De

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