Wenn die Jugend im Dorfsaal beim Tanz versammelt war, da klang bei Tuba und Klarinette im Wirbel — „ümmer linksrüm!“ — ihr Lied mit:
Huch Johann, wo lacht de Deern,
Liden mag’k ehr gor to gern!
Selbst die Alten Wurden und werden noch heute ganz munter, wenn’s losgeht:
Wenn hier’n Pott mit Bohnen steiht un dor’n Pott mit Brüh, so lott ick Pott un Bohnen stöhn un griep noh mien Marie.
Kommt aber dann* der „Rausschmeißer“, so klingt’s im neckischen Wechselgesang zur Musik:
Sali ick di noh Huus breng’n mien zuckersöte Deern?
Kann den Weg alleen find’n mien zuckersötd Jung!
Das mit den letzten beiden Zeilen ist natürlich nur das übliche Sichzieren, weil es sich so schickt. — „Wo geern frett uns Katt sööt Melk!“
Das Spotten ist eine Lust der Menschen. Vornehmlich bei den plattdeutschen. Man tut es hier sogar gemeindeweise:
In Papenbrok is Hungersnot, da krieg’n de Jung's keen Mittagbrot,
Vesperbrot giwt ok nich völ, dafür wat mit’n Bessenstäl.
Selbst unsere Städte machen in dieser gegenseitigen Bewertung keine Ausnahme:
Wittstock is ’ne schöne Stadt,
Pritzwalk weet sick ok noch wat,
Perl’berg ist det allerbest,
Potlitz is en Höhnernest.
Nun, was sich liebt, das neckt sich. Und so macht man dem anderen öfter ein Kompliment:
Du häst’n anschlög’schen Kopp, wenn du en’n geg’n krichst! oder noch ein bißchen deutlicher:
Du büst klook. Du kannst Kattenschiet in’n Düstern rüken. oder wohl auch:
He kann de Piermod’n in d’ Ber blaffen hörn.
Nicht nur den Geist, auch die sonstigen Bestandteile des Körpers bedenkt man mit Redensarten:
143