de leewe Gott help mi dato, det ick’t ok do!
Vom Umschauenmüssen in der Welt und von der festen Verwurzelung in der Heimat liest man im Türbalken:
Nord un Süd, de Welt is wiet,
Ost un West, to Huus am best.
Und in dem Spruchbalken eines soliden niederdeutschen Gasthauses steht:
Hoch odder platt drög odder natt Beer odder Wien groff odder flen — echt mutt., et sien!
Hätte sich der Schuster auch nur danach gerichtet, dann hätte er wohl einen besseren Lebensabend gehabt:
Erst weer he Schoster, da wunn he Geld, da speelt he Rentner un weer en Held.
Dünn speelt he Korten sogor in’n Sloop, nu is he Scheeper und höd de Schoop.
Gegen das Kartenspielen und gegen den Schluckbuddel gibt’s meist keine Arzenei, aber gegen andere Krankheiten versucht es die Böt-Frau. Zu den besorgten Zutaten hat sie ihr Sprüchlein:
Een Stück von ’ne Latt een Stück von ’ne Katt, een Stück von’n oll Wiew,
dormit still ick die de Bukwehdoog in dien’n Liew!
Dazu kommen dann die drei Kreuze und der übliche Sermon, und es hat geholfen. Manchmal ist es auch nur eine Verlagerung:
Rut — rut — rut!
Alle Flöh’ un Lüs herut!
In drüdd Nohwers Hus! 111
Schier unerschöpflich aber ist die Fülle der plattdeutschen „Snacks“, der Redensarten, die bekannt sind unter dem Sammelnamen „Wat de Lüd seggt“. Was Adam sagte, hörten wir schon. Lauschen wir dem, was die übrigen meinen:
Rendlichkeit mütt sien, sä de oll Fru, da kehrt se to Pingsten ehr Hämd üm.
Ick strow mien Ollsch mit gode Würd, sä de Bur, dünn schmeet he ehr de Bibel an’n Kopp.
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