Heft 
(1915) 4/5
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Martin Rausch

Oktober 1913 kam er als Lehrer nach Techow und fand hier bei der dem allge­meinen Volksgefühl entspringenden, von der Abtissin zu Heiligengrabe begün­stigten Jahrhundertfeier der Leipziger Schlacht gemeinsam mit seinem Freunde Paul Quente Gelegenheit, am Flammenstoß auf dem Leipziger Berge glühende Begeisterung für Vaterland und Kaiser, deutsche Vergangenheit und Gegenwart bei alt und jung im Volke zu entflammen. Damit war der Anfang zu einer Wirksamkeit gegeben, die zunächst in die Stille der Dorfschule, in die oft mühselige Kleinarbeit des Alltagslebens führte, in die er aber dieselbe Begeisterung hinein­trug und in die Herzen der Buben und Mädchen pflanzte, indem er sie deutsche Sprache und Dichtung, deutsche Geschichte, die deutsche Heimat, deutsche Art und Glauben lieben lehrte. Und kam der Sonntag Nachmittag, welch fröhlicher Zug der Dorfjugend zum Lehrerhause! Dann wurde gewandert, Wald und Flur durchstreift, die schönsten Spiele gespielt! War doch wahrlich kein Wunder, wenn eine Mutter von ihrem Jungen erzählte:Früher war er nicht in die Schule zu kriegen, und nun kann ich ihn morgens nicht halten, so zieht es ihn zur Schule." Die Augen glänzten, wenn nur vom Lehrer gesprochen oder sein Name genannt wurde. Als die Jugendwehr in Techow ins Leben gerufen wurde, war er die Seele des Ganzen und arbeitete, übte und probte mit hoff- nungssreudigem Eifer. Gesangeskundig und -freudig, belebte er den Techower Männergesangverein und verschönte Kirchen- und Volksfeier mit Liedern des Männer- und Kinderchors. Auch im Felde hat er den Chorgesang gepflegt.

Martin Rausch verstand die Sprache seines Volkes und lauschte gern den Tönen der Vergangenheit. Schon als Präparand und Seminarist unternahm