Mitteilungen
des
Heimat- und Museumsvereins in Heiligengtabe.
6. Jahrgang. Heft 1.
Spruch aus der Edda.
Ich rate Dir, Loddfafnir —
Den Rat nimm an!
Er nützt Dir, vernimmst Du ihn;
Er frommt Dir, befolgst Du ihn —:
Hast Du einen Freund,
Dem Du fest vertraust,
Geh oft, ihn aufzusuchen!
Denn Gesträuch wächst Und starkes Gras
Auf dem Weg, den kein Wandrer geht.
Vom ältesten Bergbau!
Von Dr. Jörg Lechler.
Einen ganz wesentlichen Einschnitt in der Kulturgeschichte der nord- und mitteleuropäischen Völker bildet das Auftauchen des Metalles. Dies geschah noch vor 2000 v. Ehr. Vor dieser Zeit waren die Werkzeuge aus anderen Stoffen und zwar aus Holz, Knochen und besonders aus Stein. Am geschätztesten war der Feuerstein; er ist auch das festeste Gestein, dabei wie geschaffen zum Werkzeug, weil er sich leicht bearbeiten läßt, indem bet besonders gerichteten Schlag und Druck Splisse an der gewünschten Stelle abspringen. Der früheste Teil der menschlichen Kulturgeschichte gehört der Eiszeit an, jener Zeit der Erdgeschichte, in welcher Norddeütschland bis nach Thüringen hin infolge von Klimaverschlechterung mit Eismassen bedeckt war. Diese Zeit umfaßt nach vorsichtiger Berechnung 300000 — 600000 Jahre (ja manche rechnen mit über 1 Million); gewiß ist nur, daß die Eiszeit um 13000 v. Ehr. zu Ende ging, da war das Eis durch das wärmer werdende Klima bis nach dem heutigen Schweden weggeschmolzen. In dieser Zeit lebte der Mensch im südlichen Teile von Europa. Die Werkzeuge, die er aus Feuerstein sich zurecht schlug, machen schon, eine bedeutende technische Entwicklung durch. Jedenfalls sind sie gut geformte und brauchbare Geräte gewesen, zahlreiche Spezialiustrumente zeigen, daß er schon bestimmte Arbeitszweige kannte. Erst in der jüngeren Steinzeit, die man etwa von 6000 v. Ehr. rechnet, schliff man die Schneiden und Flächen der Werkzeuge und Waffen aus Feuerstein (Beil, Meißel, Lanzenspitze, Dolch, Pfeilspitze). Durchbohren läßt sich der Feuerstein nicht. Die Zeit seit dem Ende der Eiszeit und der jüngeren Steinzeit, also der Zeitraum zwischen 13000 und 6000 v. Ehr., nennt man die mittlere Steinzeit. In dieser Zeit wandern be- timmte Menschengruppen nach dem Norden, bis nach Dänemark und Süd- chweden und so auch nach unserer Prignitz. In dieser mittleren Steinzeit nun beginnt der Mensch bereits Bergbau zu treiben. Der Feuerstein der einzelnen Fundstellen war nämlich in seiner Güte sehr verschieden ebenso wie in seiner Bearbeitungsfähigkeit. Daher ging man an den Stellen, wo man guten Feuerstein
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