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Ueberhaupt wäre es schön, wenn die Gebefreudigkeit für das Museum wieder im Wachsen wäre. Wer dem Heimatmuseum etwas gibt, gibt recht verstanden nur sich und den Seinen etwas zu dauerndem Besitz.
A. v. Auerswald.
Eine neue Grabung des Heiligengraber Heimatmuseums.
Von Dr. Jörg Lechler.
Vom 7.—11. September 1021 wurde vom Museum in Breddin, einer Bitte von dort folgend, eine Grabung unternommen. Und zwar wurde eine Untersuchung vorgenommen, anschließend an das Gelände des bereits bekannten Gräberfeldes auf den Wiesenbergen, das bisher Gräber aus der Bronzezeit seit etwa 1500 v. Ehr. bis in die frühe Eisenzeit ins fünfte Jahrhundert gezeitigt.
Es sind Brandgräber, das heißt die Reste der verbrannten Leichen sind in Urnen beigesetzt, meist mit Steinschutz umgeben. Die neue Grabung zeigte, daß der Friedhof auch noch weiterhin bis in die sogenannte Latönezeit benutzt wurde. Im ganzen wurden 17 Gräber aufgedeckt. Zum Teil mit vielen Steinen als Schutz, zum andern ohne jeden Schutz. 13 von diesen waren bereits gestört. Es ist wohl anzunehmen, daß andererseits sich bei einer Grabung oben am Hang auf dem Acker noch ältere Gräber als die bisher gefundenen finden ließen. Ein bei unserer Grabung gefundenes schönes Feuersteinmesser zeigt, daß auch in der jüngeren Steinzeit der Mensch hier verweilte.
Die bronzezeitlichen Urnen find weitmundig und steilwandig mit weicher etwas vorspringender Schulter und braunschwarz. Die eisenzeitlichen Urnen sind schön gelbbraun, haben ein geschwungenes Profil und gerauhtes Unterteil. Sie waren .mit einem Teller oder Schüssel überdeckt. Die jüngsten Gefäße find tonnenähnlich, ihr Hals geglättet, dabei wenig eingezogen, der Bauch gerauht und an der Grenze zwischen beiden 4 mal je 2 Warzen.
In diesen großen Urnen fanden sich kleine Beigefäße, schwarze, feine, tassenartige; einmal ein kleines gelbes Töpfchen mit 2 Oesenhenkelchen, als sonstige Beigaben eiserne Gürtelschnallen und Reste von durch Nieten zusammengehaltener Blechstreifen.
Am Wege Breddin—Sophiendorf liegt an der Stelle, wo dieser Weg in das Urstromtal als Hohlweg einmündet, eine Sandgrube. Es werden eiszeitliche Sand- und Geschiebeschichten abgebaut. In diesen wurden 3 —3Vs Meter unter der Oberfläche die Reste von Mammutstoßzähnen gefunden, deren einer sich teilweise erhalten ließ, die Stücke waren bis zu 90 Zentimeter lang.
Auf der andern Seite des Hohlweges zeigte der Aufschluß in ganz regelmäßigen Abständen 6 Pfostenlöcher. In den Pfostenlöchern gefundenen Scherben zeigen, daß es sich um Hausreste der Bronzezeit oder der frühen Eisenzeit handelt. Es ist damit wahrscheinlich ein Teil der Siedlung gefunden, die zu dem gleichzeitigen Friedhofe gehört.
Aus dem Vereinsleben.
Obenan steht unser Heiligengraber Maifest, das monatelang durch unfern Museumsleiter Herru Jörg Lechler vorbereitet worden war. Er hatte Herrn Professor Hahne in Halle — die Seele der wiedererweckten altdeutschen Jahreslauffeste und ihrer Spiele — für das Fest gewonnen, in unermüdlichem Eifer