Heft 
(1924) 1
Seite
10
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Steht ein leuchtendes Gebilde,

Scharf umgrenzt, ein Odinsthron,

Wie durch Asgard's Feierhallen Leuchtende Gestalten wallen.

Fern wie Kampfruf hör' ich's schallen,

Der Einherier Schwerter loh'n.

8.

Ernte U>.

Mittagsstunde am Erntetag.

In Hocken steht schon der halbe Schlag. Goldene Schrift auf grüngoldenem Grund Kündet uns Segen zur ernsten Stund.

4 .

In tiefem Blau steht der Himmelsbogen, Geballte Wölkchen zieh'n drüber her.

Von goldenen Stoppeln steh'n noch die Wogen Des Vollreifen Roggen Ein goldenes Meer.

Sommerlust. Erntetag.

Golden leuchtet der Roggenschlag. - Im Mittagshauche woget nach vorn Von Segen schwer das Vollreife Korn. Weithin stehet im Sonnenschein Hocke an Hocke in dichten Neih'n.

Äuf der Stoppel, wo eben die Sense glitt, Wo heut sie die vollen Halme schnitt Wächst es schon wieder maigrün hervor.

Es sprosset die Kleesaat zum Licht eempor.

tt.

Ich bin aus dem Boote gestiegen,

Glockenton weht über'n See.

Die Haferfahnen sich wiegen.

Der Abendwind weht von eh',

Streift kosend übers Gefilde.

Die Luft weht sommermilde,

Geschwängert von duftendem Klee.

In der alten Weiden Zweigen Hebt leises Geflüster an,

Mich will bedünken, sie zeigen Einander den grünen Plan,

Aus welchem sie heute sich heben!

Was werden wir künftig erleben?

Und ein Wölkchen schwebt lauschend heran.

Doch im Morgenglanz kehr ich wieder Im Kahn über den See,

Und lege den Hafer nieder.

Und die Wiese steht bald wie von eh.

Doch in das, was die Weiden sich sagen Mischt sich in kommenden Tagen Der Erinnerung Wonne und Weh.