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Welche Lust, dahinzugehen Auf deiu stillen Wiesenpfad,
Wenn in Blust die Bäume stehen Und in Aehren schießt die Saat.
Himmelschlüssel stehn -in Scharen Arlf der sastgen, grünen Au. Schöne, weiße Wölkchen fahreil Durch des Himmels zartes Blau.
Heimatland, dich zu durchschreiten, Wenn der Frühling aufgewacht, Wenn er uns von allen Seiten Hoffnungsfroh entgegenlacht!
4 .
Die Weißen, schlanken Birken,
Die an der Straße stehn,
Die lassen im lauen Winde Lichtgrüne Wimpel Wehn.
Annemonen blühen im Grabeil Leuchtend am Straßenrand.
^ Schimmernd zu beiden Seiten ! Die Roggenschläge sich breiten ^ Ueber das wellige Land.
Die mnkränzenden Föhrenwälder Umstrahlt verklärender Schein Und die Lerchen, die Lerchen, sie jubeln In den blauen Himmel hinein.
Erst Dämmrung! Noch verhallte Nicht der Abendglocke Klang, Gleitet leis und immer leiser An dem Dünenhang entlang. Weich und dunkel Kiefernschonnng Ueberwallt die sanften Höhn, Ueber denen, leicht zerrissen, Graue Nebelstreifen stehn. Purpurwölkchen im Verglimmen Rühmen noch die schöne Sonne Und darüber glänzt der Aether, Ein Topas, in stiller Wonne.
Sommer.
1.
Smaragdgrün, in sanfte Mulde geschmiegt,
Im Sonnenschein die Wiese liegt.
Alls deir satten, glänzenden Matten Ruht kühl der Birken und Erlen Schatten,
Die vom Waldesrande in lichter: Reih'::
In die Wiese springen, ein lichter Han:.
Sie stehn, dort so lustig in: Sonnenglanz,
Als reichten sie sich die Zweige zum Tanz.
Und die einsame Erle dort vorn allein,
Die muß wohl des Tanzes Meisterin sein.
Ich bin es gewiß, in ihren Zweigen,
Da sitzen die Nöglein und singen zum Reigen. Und die Wölkchen dort oben, ein weißes Gewimmel, Die schaun ihnen zu unter lichtblauen: Himmel.
2 . »
Schon gen Abend neigt die Sonne Sich ii: ihren: schönen Lauf.
Ostwärts türmet übern: Walde Mächtiges Gewölk sich auf.
Ueber irdischem Gefilde Vor tiefblauem Aetherschilde