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Die gefahren des Reichtums.
von mir erzählt? Ich meine. . . wunderte es Sie denn nicht, daß er mir nicht auch das Vergnügen machte, Sie einmal wieder Zu begrüßen?"
Nun wurde ich selber sehr verlegen, ich konnte ihr doch nicht gut die Vermutung Mitteilen, mit der ich mir jenes Versäumnis des Professors erklärt hatte.
Plötzlich brach sie in Thränen ans. „Mein lieber Herr Direktor," rief sie und faßte meine Hand, „lassen Sie mich offen sein ... Es hat Sie gewundert, nicht wahr, daß ich Sie zu mir bat, gerade um diese Stunde, aber ich mußte Sie allein sprechen ... Sie sind sein Lehrer und Beschützer gewesen, ich weiß ans seinem eignen Munde, wie er an Ihnen hängt ...als ich Sie gestern das Hans verlassen sah — ans der Zeitung hatte ich ersehen, daß Sie hier weilen — es war mir wie ein Wink vom Himmel! Hören Sie mich an — helfen Sie mir, helfen Sie uns beiden! Ich habe wahrhaftig lange genug gerußt — schwer genug!"
Mir schwindelte bei diesem leidenschaftlichen Ausbruch. Was sollte ich zu hören bekommen? Dunkle Ahnungen durchkreuzten mein Hirn von irgend einer jener widerwärtigen Störungen ehelicher Treue und Eintracht, mit denen neuere Schriftsteller ihre Bilder >ms dem Leben vornehmer Kreise Zn würzen lieben. ?ch hatte das immer für Zerrbilder gehalten und rach lieber mit meinem Idealisten Schiller getröstet:
. . etwas lebt »vch in des Weibes Seele,
Das über jeden Schein erhaben ist Und jede Lästerung — es heißt Weibliche Tugend. .
Nun aber — wenn ich aus meine alten Tage eines Schlimmeren belehrt werden sollte, was konnte ich dazu thun?
„Haben Sie es sich genau überlegt, Frau Pro- iessor, ob Sie — warum Sie gerade mir Ihr Geheimnis enthüllen wollen?"
„Mein Geheimnis!" wiederholte sie bitter lächelnd. „Ich fürchte, es bleibt es nicht lange mehr! Wenn Sie sich in der Welt des Klatsches umhören wollten, würden Sie es dort bald hören, ehe ich es Ihnen enthülle... Aber lassen Sie mich ruhig erzählen... gewiß, ich will nichts beschönigen."
Und nun erzählte sie mir die wunderlichste Geschichte, freilich eine Geschichte ganz andrer Art, als ich zu hören gefürchtet hatte.
In den ersten Monaten ihrer Ehe — beide jung, schön, im Glanze seiner so rasch erlangten ansehnlichen Stellung, im Besitze eines mehr als genügenden Reichtums, hatten sie das Leben mit vollen Zügen genossen. Der ganze Kreis gesellschaftlicher Vergnügungen, ihr allzufrüh vertraut und last schon schal geworden, hatte für die junge Frau einen neuen, ungeahnten Reiz gewonnen, seit sie ihn an der Seite des geliebten, durch eigne Wahl gefundenen Mannes betreten, und mit der ganzen elastischen Genußfähigkeit einer Tochter des Luxus wurde sie nicht müde, ihn zu durchmessen. Anders Leopold. Sein Geist war von Jugend aus in zu ernster Schulung gewesen, um auf die Dauer in einem Wechsel von Aufregung und Nichtsthun Ge
nüge zu finden; dazu kam die stetige moralische Mahnung, dem so über Erwarten schnell erreichten Amte nun auch die ganze Kraft zu widmen, und, wie ich mir unschwer hinznsüge, als Peinlichstes für diese seingebildete Natur das Empfinden, in den Angen seiner minder bemittelten Kollegen als verzogenes Glückskind zu erscheinen, als einer, der der Arbeit untreu wird, wenn er sie nicht mehr nötig hat. Genug, er zog sich Zurück, suchte auch sie Zurück- Zuhalten, vor allem die Entfaltung einer luxuriösen Geselligkeit in ihrem eignen Hause auf das Durchschnittsmaß des einem deutschen Professorhanse Anstehenden einzudämmen. Darüber kam es zu Zwistigkeiten, Auseinandersetzungen jener Art, wo jedes von beiden in der eignen Grundanschannng einen undurchdringlichen Panzer gegen die schärfsten Gründe des andern besitzt und das andre von allem nur das Nein hört. Bis sie denn schließlich nach einer solchen Scene, erhitzt und zornig, ein böses Wort fallen ließ: wenn man eine reiche Frau heimgeführt habe, könne man nicht mehr leben wie ein armer Gelehrter. Möglich, daß sie dafür noch eine schärfere Form fand, gewiß ist, daß der Pfeil in seiner schon von langwierigem, oft wiederholtem Wortgefecht wunden Seele tiefer eindrang, als sie es auch im schlimmsten Zorne gewollt hätte: von Stund' an war das Band ihres gemeinsamen Lebens thatsäch- lich zerschnitten. „Ich werde es beweisen, ob man es kann," war seine einzige Antwort auf ihren Vorwurf gewesen. Und er bewies es. Vor der Welt, in der Gesellschaft erschien er — auch innerhalb« ihres Hanfes — nach wie vor an ihrer Seite, höflich und freundlich zu der, die seinen Namen trug. Daheim hatte er sich eine bescheidene Wohnung eingerichtet, Arbeitszimmer und Schlaskabinett, wie sie etwa ein unbemittelter Gelehrter bei irgend einer kleinbürgerlichen Wirtin mietet, und für die er ebenso wie für alles andre, was er zn seinem freiwilligen Klausnerleben verwandte — bis aus den Lohn des Dieners und die Studierlampe auf seinem Schreibtisch - das Entgelt, sorgfältig berechnet und gebucht, aus seinem Prosessorgehalt ans das Conto seiner Fran übertrug. In den übrigen Räumen, zu den gemeinsamen Mahlzeiten erschien er eben nur, wenn er - - den Gatten seiner Frau zn repräsentieren hatte.
Und das währte nun schon drei Vierteljahre. Wenn ich mir's heute ausdenke, ist mir's beinahe, als ob ein gutes Stück Komik in dieser stiernackigen Durchführung einer nicht einmal ans die Dauer durchführbaren Haushaltung steckte. Damals empfand ich nur das Grauenvolle, das darin lag.
Sie beschönigte ihre Schuld wahrhaftig nicht, die arme Fran, die da in all ihrem Reichtum so unglücklich vor mir saß, und — das konnte ich beschwören — den, von dem sie mir erzählte, trotz allem so herzlich liebte wie zuvor. „Ich habe ge- than, was mir nur einfallen konnte, um ihn wieder zn versöhnen. Er hatte ja recht damals, ich sehe es jetzt ein, vielleicht hätte ich das häßliche Wort nie gesprochen, wenn nicht damals schon der Aerger in mir mitgespielt hätte, weil ich ansing einzusehen.