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Er druckte mir die Hand, als hätte ich ihm die ! größte Gunst Zugesagt. So sehr also bangte ihm , vor der Gesellschaft, in der er den Glücklichen spielen mußte, und vor einem Tag Alleinsein mit seinem Weibe!
Sb ich mir aber vornahm, ihm dies, wovor ihm am meisten bangte, nun erst recht zu bereiten, wenn ich sie einmal draußen aus Hohnsdorf allein hatte!
Daheim in nnserin Städtchen wurde ich alsbald förmlich bestürmt mit Anfragen über den Befund meines Besuches in der Villa Klinger; von den Kollegen, besonders von den Frauen der Kollegen. Merkwürdig, wie deutlich in dieser lebhaften Wiß- begierde — auch bei sonst ganz gutherzigen und verständigen Leuten — eine Art neidvoller Hoffnung aus unerquickliche oder sensationelle Entdeckungen durchklang. Diese Wahrnehmung machte es mir erklecklich leichter, schön zu färben und die Verhältnisse unsers früheren Probekandidaten in rosigem Lichte zu schildern: eine liebenswürdige, schöne Frau, glänzende materielle Lage, angesehene Stellung, große wissenschaftliche Fortschritte. . . Das alles hörte man mit einer gewissen Ungeduld an, mit einem verständnisvollen Lächeln, welches auf ein „Aber" zu warten schien, und da ich dieses „Aber" trotz allen ermunternden Andeutungen nicht aussprach, wurden die meisten sichtlich enttäuscht. Leopold Klinger war anscheinend in ihren Angen ein Mann, der so etwas wie eine Pflicht gegen seine minderbemittelten Mitmenschen versäumte, weil er nach meinen Mitteilungen inen Rosenstrauch ans den Händen des Geschicks empfangen hatte und trug, ohne sich empfindlich an den Dornen zu. stechen.
Unser alter Kollege Oudemans gehörte auch zu den Enttäuschten, indes schien er diesmal durch eigne angenehme Erlebnisse milder gestimmt zu sein und weniger als sonst zu mißmutigen Anmerkungen über das Glück andrer Leute geneigt. „Ja, wissen Sie, lieber Herr Direktor," sagte er schmunzelnd, nachdem er hinlänglich nach den Ergebnissen meiner Reise gebohrt hatte, „es ist überhaupt eine merkwürdige Zeit. Die Göttin Fortuna scheint sich neuerdings ein paar Eptraslügel beigelegt zu haben, sie saust nur so herum in der Welt, und ab und zu streift sie doch auch einmal die Stirn eines Mannes, der es sich redlich hat sauer werden lassen und eine Aufmunterung wohl verdient. Sehen Sie, an meinen paar Aktien von der masurischen Boden- kreditassociation habe ich in vierzehn Tagen ein hübsches Taschengeld gewonnen. Und vor vier Wochen habe ich Flora-Tiefban zu 126 ',-2 gekauft, jetzt stehen sie 163. Es ist unglaublich, wie die Werte steigen."
„Also spekulieren Sie noch immer?" fragte ich. „Ich sollte doch meinen, Sie hätten reichlich genug. Haben sür niemand in der Welt zu sorgen —"
„Ah, lieber Herr Direktor, das macht nichts," meinte er vergnügt. „Wenn man auch, gottlob, ffir niemand zu sorgen hat als für sich selbst, wissen Sie, es macht doch Spaß, wenn einem der Besitz so unter den Händen wächst. Reichtum — na, ich bin ja noch lange nicht reich — aber Reichtum ist doch auch eine schöne Sache. Uebrigens spekuliere ich
ja nur mit kleinen Summen — natürlich. Und mein Banquier in Berlin, das ist ein ganz gerissener Kerl. Bei dem riskieren Sie nichts; der hat eine Nase! Sollten's auch einmal versuchen, Herr Direktor!"
„Ich danke," erwiderte ich. „Das bißchen, was ich für meine Kinder — sie sind, Gott sei Dank, jetzt versorgt — und sür mich ans meine alten Tage znsammengespart habe, das liegt sicher in preußischen Konsols, und da soll's liegen bleiben."
„Zu dreiundeinhalb, nicht wahr?" lächelte er. „Ne, lieber Herr Direktor, das ist ein überwundener Standpunkt, nehmen Sie mir's nicht übel. Da sollten Sie einmal das Blättchen von meinem Banquier lesen, der macht Ihnen das klar. Spekuliert ja auch der Staat heutzutage! Alles spekuliert. Meinen Sie
denn, Ihr Professor Klinger hätte die Milliönchen seiner Frau in preußischen Konsols stecken? Na, freilich, die haben's näher — achtzehn Prozent Dividende voriges Jahr, das sitzt. Da ist's freilich bequem, ein Mann der Wissenschaft zu sein und römische Inschriften zu bearbeiten."
„Sie sind unverbesserlich, Herr Kollege," ries ich ärgerlich.
„Fühle mich ganz wohl dabei," antwortete er schmunzelnd und nahm eine Prise.
Nun, die Ferien gingen zu Ende, das neue Semester begann mit seinen neuen Sorgen. Ed heißt ja, daß im Frühling sich alle Sorgen leichter tragen, aber dann muß er auch wirklich kommen, wie ihn die Dichter preisen, mit ersten Nachtigallen und Anemonen und Primeln und blauen Veilchen, die so hübsch im jungen Waldgrün auflenchten und uils ein Weilchen vergessen lassen, daß die Lumpen das ganze Jahr durch blühen. Aber dieser Monat Mai — brr! Die Blumen erforen im Anfkeimen, und wenn die Nachtigallen schon da waren, so waren sie jedenfalls zum Singen zu heiser. Die einzigen Frühlingsboten, die sich zeitig wie immer einstellten, waren die Frühjahrsbetrachtungen der Zeitungen „über die Lage", mit mehr oder minder bestimmten Voraussagungen, daß es dieses Jahr ganz sicher losgehen werde — der große Weltkrieg nämlich. Die Welt war wieder einmal, nach der Meinung aller Blätter, Zur Götterdämmerung reis, wie schon seit so vielen Jahren. Merkwürdig nur, daß bei alledem die Menschen nicht anfhörten, aus dieser unsicheren Erde noch immer neue Betriebe und Betriebswege anznlegen. Vorin Jahre hatte man nach Haus Hohnsdors noch mit dem Wagen hinaussahren müssen, jetzt war eine Haltestelle dort, knapp zwanzig Minuten vor dem Gute, an der neuen Verbindungsbahn, und neben der Haltestelle eine große neue Fabrik von Thonziegeln oder so etwas, seit einen: halben Jahre im Betrieb, mit Arbeiterhänsern, ein ganzes Dörf- , chen. Schön sah's eigentlich nicht aus, mich dauerte die hübsche Gegend, wo ich vordem manches liebe Mal mit meiner Jda und den Kindern: an: Hügelrand unter breitästigen Linden von: Spaziergange gerastet. Jetzt waren die Linden gefüllt, und an den: sanft abgedachten Hügelsanm zog sich ein dürftiger, kahler Zaun um ein breites, von etlichen Wegen