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Melier Land und Weer.
Präparate anzufertigen und zu prüfen haben. Nach beendeter Untersuchung werden die trichinösen Schweine mit einem großen, auffälligen Stempel in roter Farbe gekennzeichnet, während die gesund befundenen mit blauem Stempel versehen werden.
Nicht immer ist das Fleisch der beanstandeten Tiere schon für den menschlichen Genuß ungeeignet; vielmehr hat der Tierarzt in jedem einzelnen Fall die Entscheidung zn treffen. So konnte im letzten Jahre etwa die Hälfte der beanstandeten Tiere wegen leichterer Erkrankungsformen durch Kochen und Sterilisieren in einem besonderen Institut des Schlachthofes zur menschlichen Nahrung geeignet gemacht und zu mäßigen Preisen verkauft werden; dieser
kümmern anschließt, deren im ganzen 266 vorhanden sind. > Tiefe Kammern werden an Engrosschlächter vermietet, die ! das Fleisch in mehr oder minder großen Mengen an die Fleisch- und Wursthändler verkaufen. Auch Hümmel und
^ Kälber werden in diesen Kammern geschlachtet.
! Wir kommen gerade rechtzeitig, um Zeuge einer „Blut- that" zu werden. Ein Metzger von herkulischer Gestalt bindet ein Rind an den Hörnern, legt ihm eine Maske ^ vor die Augen und zieht den Strick durch einen im Schlacht- ? kammerboden befestigten Eisenring. Ein kräftiger Schlag ^
mit dein Beil gegen den Kopf wirft das mächtige Tier zu H
Boden, worauf der Schlächter ihm die Halsader durch- ß
schneidet und das Blut in einer Schale auffängt. Nun
Rinderschlachtkamliier.
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„kleinen" Kochanstalt wurden 1409 Rinder, 2596 Schweine, 78 Kälber und 8 Hümmel überwiesen.'
Nur zwei Pforten fuhren vom Biehhof zum Schlachthof, die eine für den Zutrieb von Rindern, Kälbern und Hämmeln; doch werden nur die mit einer Kontrollmarke und dem Stempel des betreffenden Schlachters versehenen Tiere zugelassen. Dieselben werden zunächst nach den Schlachthnusstallungen und von hier aus nach kurzer Frist stückweise nach den Schlachtkammern oder Schlachthallen befördert. Es giebt hier drei langgestreckte Rinderschlacht- hünser, die je zwischen zwei gleich laugen Rinderställen liegen, so daß der Transport der Tiere keinerlei Schwierigkeit bereitet. Jedes der Schlachthäuser wird der Länge nach von einer großen, durch Gitterwäude geteilten und zur Aufbewahrung des Fleisches dienenden Halle durchschnitten, an die sich beiderseitig eine große Reihe von Schlacht
wird das Tier an den Füßen gebunden, durch eine Winde emporgezogen und regelrecht ausgeschlachtet, wobei ein Geselle die nötige Hilfe leistet.
Als echte „Schlachtenbummler" wollen wir nun auch einem der großen Schweingschlachthäuser einen Besuch abstatten. Die Anordnung der Räume ist ähnlich wie in den Schlachthäusern für Rinder, doch dient hier die große, langgestreckte Mittelhalle als Schlachtraum, während ui den zu beiden Seiten gelegenen Kammern das Zerteilen, Sortieren und Aushängen des Fleisches erfolgt. Euiige Zutriebsgänge führen nach den an den Längswäuden der Mittelhalle angeordneten Totschlagebuchten, die aus schmiedeeisernen Gittereinfriediguugen gebildet sind. Hier empfängt der Schlächter das ihm zugetriebene Schwein und versetzt ihm einen Schlag gegen den Kopf, daß es betäubt zu Boden sinkt, während ein zweiter Gehilfe das Tier aus der Bucht
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