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Ludwig Julda.
es bereits in 17. Auflage vorliegt.*) Weniger glücklich war Fulda mit zwei satirischen Komödien, „Die Kameraden" und „Robinsons Eiland", die er, agressiv gegen Schwächen und Thorheiten des Zeitlebens vorgehend, dem „Talisman" in den letzten Jahren folgen ließ, während er mit dem vielgegebenen „Sohn des Khalifen" wieder zu der Höhe seiner ersten dramatischen Märchendichtung zurückgekehrt ist.
setzer ausgetreten, zunächst mit der Uebertragung einer Reihe Moliörescher Stücke („Moliöres Meisterwerke", 2. Auflage, Stuttgart 1897), die mit zu dem Besten zählt, was unsre Uebersetzungslitteratur aufznweisen hat, und sodann mit einer nicht minder vortrefflichen deutschen Bearbeitung des Bers- lnstspieles „Tie Romantischen" von Edmond Rostand. Nur ein Werk hat bis jetzt der Dichter geschaffen, das an seine
Ludwig Fulda.
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Fuldas jüngste Bühnenschöpfung, das Lustspiel „Jugend- lreunde", wurde am 30 Oktober mit lebhaftem Beifall am Deutschen Theater in Berlin ausgenommen und wird augenblicklich zur Aufführung am Hosburgtheater in Wien vorbereitet. Eine Sammlung seiner „Gedichte", in welche auch die Folge „Satura" aufgenommen ist, ließ Fulda 1890 (Berlin) erscheinen. In sehr glücklicher Weise ist er auch als Ueber-
Stuttgart, I. G. Cottasche Buchhandlung Nachfolger, in welchem Verlage alle Werke Fuldas seit 1892 erschienen sind.
ehemaligen germanistischen Berufsstudien erinnert; es gehört gleichfalls der Uebersetzungslitteratur an und behandelt die in ihrer Art klassische Geschichte vom „Meier Helmbrecht" des mittelalterlichen Dichters Wernher der Gärtner (Halle a. S. 1889). Die Art und Weise, wie Fulda uns dieses Urbild aller späteren deutschen Dorfgeschichten nahe gerückt hat, kann uns lediglich auf das lebhafteste bedauern lassen, daß er bisher das Gebiet seiner einstigen Lieblingsstudien nicht ergiebiger ansgebeutet hat. Ludwig Holthof.