Heft 
(1897) 07
Seite
131
Einzelbild herunterladen

Stechlin.

181

' die >abei, alten tenen mmer a lag üons- , mit . das whnte l dem h nur war.

, mit )gaden bracht, pruche führen lefecht.

Ader öessing s will walds- waßen- Weite, Wenn heran- zu nah Abend­en dem immert, zegen?" de vor­sich Zu-

Balkon- Kamin ich, der chte die Fenster standen Kamins )nt, die estemmt. ll, hatte nd gelegt cher, zu Minuten geschickt, Schlag, ine stand >ie Stirn .-gehenden

r hinein,

Kamin.

n."

ers. Und s mir fast

vor, als dächtest du selber auch so was. Du sitzt so märchenhaft da."

Ach, du denkst immer nur an Märchen und i glaubst, weil du Melusine heißt, du hast so was wie eine Verpflichtung dazu."

Kann sein. Aber vor allem glaub' ich, daß ich es getroffen habe. Weißt du, was?"

Nun?"

Ich kann es so laut nicht sagen. Du sitzt zu weit ab."

Dann komm und sag es mir ins Ohr."

^Das ist zu viel verlangt. Denn erstens bin ich die ältere, und zweitens bist du's, die was von mir will. Aber ich will es so genau nicht nehmen."

Und dabei ging Melusine vom Balkon her aus die Schwester zu, nahm ihr das Fangspiel fort und sagte, während sie ihr die Hand auf die Stirn ! ^ legte:Du bist verliebt."

>Aber Melusine, was das nun wieder soll! Und wenn man so klug ist wie du . . . Verliebt. Das ist ja gar nichts; etwas verliebt ist man immer."

>Gewiß. Aber in wen? Da beginnen die Fragen und Finessen."

^ In diesem Augenblicke ging die Klingel draußen,

' und Armgard horchte.

Wie du dich verrätst," lachte Melusine.Du horchst und willst wissen, wer kommt."

Melusine wollte noch weiter sprechen, aber die Thür ging bereits auf, und Lizzi, die Kammerjungser der beiden Schwestern, trat ein, unmittelbar hinter ihr ein Gersonscher Livreediener mit einem in einen Riemen geschnallten Karton.Er bringt die Hüte,"

> sagte die Kammerjungser.

>Ah, die Hüte. Ja, Armgard, da müssen wir freilich unsre Frage vertagen. Was doch wohl auch , deine Meinung ist. Bitte, stellen Sie hin. Aber Lizzi, du, du bleibst und mußt uns Helsen; du hast einen guten Geschmack. Uebrigens ist kein Steh­spiegel da?"

Soll ich ihn holen?"

Nein, nein, laß. Unsre Köpfe, woraus es doch bloß ankommt, können wir schließlich auch in diesem ! Spiegel sehen ... Ich denke, Armgard, du läßt mir , i die Vorhand; dieser hier mit dem Heliotrop und ^ den Stiefmütterchen, der ist natürlich für mich; er hat den richtigen Frauencharakter, fast schon Witwe."

Unter diesen Worten setzte sie sich den Hut aus und trat an den Spiegel.Nun, Lizzi, sprich."

'Ich weiß nicht recht, Frau Gräfin, er scheint mir nicht modern genug. Der, den Comtesse Arm­gard eben aufsetzt, würde wohl auch für Frau Gräfin besser passen; die hohen Straußfedern, wie ein Ritterhelm, und auch die Hutform selbst. Hier ist noch einer, fast ebenso und beinah' noch hübscher."

' Beide Damen stellten sich vor den Spiegel; Armgard, hinter der Schwester stehend und größer als diese, sah über deren linke Schulter fort. Beide gefielen sich ungemein, und schließlich lachten sie, ^veil jede der andern ansah, wie hübsch sie sich fand.

Ich möchte doch beinah' glauben..." sagte Melusine, kam aber nicht weiter, denn in eben

diesem Augenblicke trat ein in schwarzen Frack und Escarpins gekleideter alter Diener ein und meldete: Rittmeister von Stechlin."

Unmittelbar darauf erschien denn auch Waldemar selbst und verbeugte sich gegen die Damen.Ich fürchte, daß ich Zu sehr ungelegener Stunde komme."

Ganz im Gegenteil, lieber Stechlin. Um wessent- willen quälen wir uns denn überhaupt mit solchen Sachen? Doch bloß um unsrer Gebieter willen, die man ja (vielleicht leider) auch noch hat, wenn man sie nicht mehr hat."

Immer die liebenswürdige Frau."

Keine Schmeicheleien. Und dann, diese Hüte sind wichtig. Ich nehm' es als eine Fügung, daß Sie da gerade hinzukommen; Sie sollen entscheiden. Wir haben freilich schon Lizzis Meinung angerufen, aber Lizzi ist Zu diplomatisch; Sie sind Soldat und müssen mehr Mut haben. Armgard, sprich auch; du bist nicht mehr jung genug, um noch ewig die Verlegene zu spielen. Ich bin sonst gegen alle Gutachten, namentlich in Prozeßsachen (ich weiß ein Lied davon zu singen), aber ein Gutachten von Ihnen, da lass' ich all meine Bedenken fallen. Außer­dem bin ich für Autoritäten, und wenn es überhaupt Autoritäten in Sachen von Geschmack und Mode giebt, wo wären sie besser zu finden als im Regi­ment Ihrer Kaiserlich Königlichen Majestät von Großbritannien und Indien? Irland lass' ich ab­sichtlich fallen und nehme lieber Indien, woher aller gute Geschmack kommt, alle alte Kultur, alle Shawls und Teppiche, Buddha und die weißen Elefanten. Also antreten, Armgard; du natürlich an den rechten Flügel, denn du bist größer. Und nun, lieber Stechlin, wie finden Sie uns?"

Aber meine Damen..."

Keine Feigheiten. Wie finden Sie uns?"

Unendlich nett."

Nett? Verzeihen Sie, Stechlin, nett ist kein Wort. Wenigstens kein nettes Wort. Oder wenigstens ungenügend."

Also schlankweg entzückend."

Das ist gut. Und zur Belohnung die Frage: wer ist entzückender?"

Aber Frau Gräfin, das ist ja die reine Geschichte mit dem seligen Paris. Bloß, er hatte es viel leichter, weil es drei waren. Aber zwei. Und noch dazu Schwestern."

Wer? wer?"

Nun, wenn es denn durchaus sein muß, Sie, gnädigste Frau."

Schändlicher Lügner. Aber wir behalten diese zwei Hüte. Lizzi, gieb all das andre zurück. Und Jeserich soll die Lampen bringen; draußen ein Streifen Abendrot und hier drinnen ein verglimmen­des Feuer, das ist denn doch zu wenig oder, wenn man will, zu gemütlich."

Tie Lampen hatten draußen schon gebrannt, so daß sie gleich da waren.

Und nun schließen Sie die Balkonthür, Jeserich, und sagen Sie's Papa, daß der Herr Rittmeister gekommen. Papa ist nicht gut bei Wege, wieder die neuralgischen Schmerzen; aber wenn er hört,