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umoreske von M. v. K.

^t ch glaube Sie versichern zu können, meine Herren,

das Fest wird diesmal besonders gelingen."

„Natürlich — herrlich, brillant, unvergleichlich! Ein Fest, welches der Herr Major von Nählingen im Schloßgarten arrangirt, kann schon vorweg als ein Zanberwerk gelten. Götterhaft schön! Darauf noch ein Gläschen Mosel, Herr Major!"

„Danke, danke. Wo denken Sie hin, meine

Herren? Sie sehen mich schon aufgelöst vor Eile. Muß spornstreichs auf meinen Posten im Schloß­garten zurück, um dort die Jlluminationsarbeiten zu überwachen. Ihre Hoheit, meine gnädigste Ge­bieterin, könnte mich sonst beim Besichtigen der Arrangements nicht finden und mit Recht der Nach­lässigkeit zeihen. Addio, meine Herren! Sie haben es gut, sitzen hier im Kühlen und dürfen sich morgen nur an den Strahlen des fertigen Licht- bouqnets sonnen."

„Und an den Augen unserer Damen, die zu Ihrer Genugthuung nicht minder strahlen werden. Nehmen Sie sich übrigens in Acht, Herr Major, im Schloßgarten »bei der Arbeit« nicht der kleinen Strehlen, dieser jüngsten und reizendsten aller Hof­damen, zu oft zu begegnen. Die Gelegenheit ist gar zu verführerisch, und Hoheit dürsten keinen be­sonderen Gefallen daran finden."

„Da stürzt er hin und hört nicht mehr! Er wird sich noch vollständig zum Schnellläufer aus­bilden, um seine hohe Protektorin zufrieden zu stellen; warum stahl er sich überhaupt die paar Minuten hier unter uns ab?"

„Um sich wichtig zu thun! Um unseren Neid über seine Bevorzugung zu erregen! Nein, das Alles nicht, meine Herren: Er giebt in einigen Tagen selbst einen »Junggesellen-Zauber«, und da warf er den Lasso nach den Gesuchtesten unter uns aus!"

So schwirrte es am Offiziertisch des Kasino's durcheinander, lachend und spöttelnd dem fort­stürmenden Major von Nählingen nach. Jeder wußte es, wie hoch er in der Gunst der Fürstin und des ganzen Hofes stand, und er ließ es sich wahrlich sauer genug werden, diese Stellung zu be­haupten. Nichts konnte im Schlosse geschehen, kein Maskenscherz, kein Kinderfest stattfinden, ohne daß »mein lieber Nählingen«, wie die Fürstin zu sagen pflegte, die hülsreiche Hand im Spiele gehabt hätte.

„Mein guter Nählingen hat stets so angenehme Überraschungen für mich."

II. 2.

So konnte die hohe Frau sich wohl huldvoll äußern; denn bald hatte er hinter dem Garten­gebüsch ein Musikcorps versteckt, welches sie bei ihrem Spaziergange unerwartet begrüßte, bald hier und dort eine entzückende, lebende Gruppe aufge­stellt, ihr Auge zu ergötzen. Man wußte gar nicht mehr, was ohne Nählingen hätte werden sollen, er war unerschöpflich im Erfinden neuer Ueber- raschungen.

Als die Fürstin eines Tages in Begleitung mehrerer Damen und Herren vom Hofe einen Spaziergang am Flusse machte, und die Sonne plötzlich hellstrahlend durch den Nebel brach, blieb die hohe Frau stehen und rief entzückt ihrer Um­gebung zu:

„Ach — sehen Sie, wie unvergleichlich!" —

„Hoheit — eine Ueberraschung vom Herrn Major von Nählingen!" sagte der Adjutant des Erbprinzen unter allgemeiner Heiterkeit, in die der Major gezwungen mit einstimmte.

„Unübertrefflich, mein lieber Strehlen, geistreich wie immer! Bravo!" rief er.

Heimlich gelobte er ihm natürlich Rache, und da der Adjutant ihm vorläufig unerreichbar war, traf die Vergeltung dafür das niedliche Köpfchen seiner Cousine und Angebeteten, der jüngsten und schuldlosesten aller Hofdamen, mit unerwartet schwerem Schlage. Arme kleine Strehlen! Nein, das hatte der südländische hohe Potentat sich nimmermehr träumen lassen, als er der Fürstin zum Zeichen seiner freundschaftlichen Gesinnungen das reizendste Exemplar eines höchst seltenen Aesfchens übersandte, —- nicht im Entferntesten ge­ahnt, welche Qualen er damit der hübschen kleinen Hofdame schuf. Denn „ihr lieber Nählingen" hatte der Fürstin gerathen, die Pflege des entzückenden Thierchens „aus besonderer Vergünstigung" dieser jungen Dame anzuvertrauen und — von der Stunde an war es mit der Ruhe der Aermsten aus.

Malinoe, — das zwerghafte, seidenweiche, ver­zärtelte Geschöpfchen war ein Elephant an Bosheit, ein Rhinoceros an Hinterlist und Naschsucht. Es biß wie ein Aligator, kratzte wie eine wilde Katze, schnellte wie ein Leopard hinterrücks auf sein ahnungsloses Opfer — kurz, das Hüten dieses ver­zogenen Spielzeugs ihrer Hoheit war schwieriger, als das einer ganzen Menagerie.

„Laßt Malinse um aller Heiligen willen in

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