Heft 
(1.1.2019) 09
Seite
430
Einzelbild herunterladen

430

Allgemeine Rundschau.

küoanix kariiiitsra IViUä., die mehlige Dattelpalme von Indien, wächst zwischen dem Ganges und Kap Comorin wild; der Stamm wird nur 3060 Centimeter hoch, ist aber so von Blättern eingehüllt, daß das Ganze wie ein dichter Busch erscheint. Auch Uliooiiix realinata lang., die znrückgeschlagene Dattelpalme vom Kap der guten Hoffnung, ist eine der besten und beliebtesten Zim­merpalmen; sie wächst in der Jugend sehr schnell und ist deshalb eine viel angebotene Marktpflanze; ihre glänzend grünen Wedel streben zuerst nach oben, beschreiben dann von der Mitte ab einen eleganten Bogen und bieten bald ein höchst elegantes Ganzes dar. Außerdem sind IRoenix laoaaimm küockck., die Dattelpalme von der Sierra Levna (Ober-Guinea), und temuis Hort., die dünne" Dattelpalme, sehr dankbare Zimmerpflanzen. Rüaxm llaUsUildrmis Fit., die fächerförmige Rhapis ist eine der ältesten Zimmerpflanzen vom süd­lichen China, die auch in Japan cultivirt wird; sie nimmt auch mit einem nicht durchaus Hellen Standort vorlieb, scheut aber, wie wohl alle Palmen im Zimmer, die Zug­luft. Schöner noch und kaum weniger hart ist die gold­gelb gestreifte Varietät (. ü. lol. aurais-varisAatm). Oüaniasäoraa Kaüisckaana ZIart. ist die vielbeliebte Berg- palme von Mexiko,. sxeolZa RüÜA. die Hanfpalme von China und Japan, Uritnüarckia kilainaritosa Nart., die Pritchardie mit feinen Fäden aus Chile, ist eine höchst dekorative Palme von zäher Ausdauer und schnellem Wachsthum; die schönen handförmig getheilten Wedel tragen lang herabhängende weiße Fäden, die der Pflanze ein überaus zierliches Ansehen verleihen, ^aau- tüoplioairix arimta II. ^Vanckl., die behaarte Stachel­palme von den Sechellen-Jnseln, besitzt dicht mit schwar­zen Dornen besetzte Blattstiele. Varsoüallaltia Lxüoiulüla II. IVenäl., die glänzende Berschaffeltie von den Sechellen-Jnseln, hat riesenhafte längliche, rhomboidenför- mige, sich schirmartig ausbreitende Blätter von gelblich grüner Farbe; ihr Aland ist mit einem matt orangefar­bigen Saume geziert; der Stamm ist mit langen schwar­zen Stacheln bekleidet. Schließlich sei noch der Gattung ^rsoa U,. gedacht, einer Gruppe ganz vorzüglicher Zimmer­palmen, die sich durch leichten schlanken Wuchs und zier­lich gefiederte Wedel auszeichnen; Blätter und Wedelstiele haben röthlich gestreifte Nerven, sapicka 8oü, die wohlschmeckende Areka- (Betel-?) Palme von der Insel Norfolk, hat einen verkürzten Stamm und sehr breite gefiederte Blätter; sie ist sehr hart und braucht im Winter nicht mehr als 68°U. Wärme. ruüra Ilorzg die rothe Arekapalme von der Insel Madagaskar, und ^Iba Lorz-, die weiße Arekapalme von der Insel Bourbon, sind die beliebtesten Arten der Gattung; auf hohem schlankem Stamm entwickeln sie eine prächtige Blattkrone mit meterlangen gefiederten Wedeln.

O. Hüttig.

Die Pflege der Haut. Eine ärztliche Aufklärung von Or. Goliner. Unsere Haut hat drei wichtige Auf­gaben zu erfüllen. Sie ist erstens die große Schutzdecke des Körpers, welche denselben bis zu einem gewissen Grade vor dem Eindringen schädlicher Stoffe schützen kann.

Zn dieser Eigenschaft wird die Haut befähigt durch ihren Reichthum an Talg- und Knäueldrüsen, welche sie in einem geschmeidigen Zustande erhalten und ihre Wider­standsfähigkeit und Undurchdringlichkeit in hohem Maße unterstützen; dazu kommt dann noch das feste Polster von elastischen Fasern und Fett unter der Haut. Die zweite Aufgabe, welche die Haut zu erfüllen hat, besteht in der Regulirung des Wassergehaltes des Körpers, indem sie sehr große Mengen von Flüssigkeit an seiner Oberfläche zur Verdampfung bringt. In dritter Linie endlich ist die Haut ein wichtiger Apparat für die Wärmeregulirung.

Durch ihre Fähigkeit, große Mengen von Wasserdampf ab­zugeben, schützt sie in erfolgreicher Weise den Körper gegen hohe Grade trockener Hitze. Durch die Verdampfung des Wassers findet eben die Wärmeregulirung statt. Daneben ist aber die Haut noch weiter im Stande, auch durch direkte Wärmeabgabe von ihrer Oberfläche die Körperwärme zu reguliren.

Demgemäß wird diejenige Art und Weise der Haut­pflege die beste sein, welche den physiologischen Aufgaben der Haut am meisten entspricht. Das Hauptmittel zur Pflege der Haut ist die Reinlichkeit; sie verhindert allein die Verstopfung der Poren, welche immer eine Spur von Fett liefern müssen, um die Oberfläche der Haut geschmeidig zu erhalten. Da das Waschen mit einer Entfernung dieses Fettes verbunden ist und die Abstoßung der oberfläch­lichsten Hautschicht begünstigt, so ist damit eine gewisse Anregung zur Hautthätigkeit verbunden, und es ist er­sichtlich, daß ein übertriebenes Waschen nicht mehr als Schönungsmittel wirkt, sondern zu einem Reizmittel werden kann. Das wissen solche Damen wohl, welche ängstlich für ihren Teint besorgt sind, sie gerathen aus Furcht vor diesem Extrem leicht in das entgegengesetzte, sie waschen sich zu wenig.

Zum Äaschen brauchen wir bekanntlich das Wasser, welches für die Hautpflege um so zweckdienlicher ist, je reiner es ist; daher zieht man Regenwasser allein anderen vor. Jede Beimischung muß, da nach dem Waschen immer eine gewisse Feuchtigkeit zurückbleibt, welche allmählich ver­dampft, aus der Oberfläche niedergeschlagen bleiben und Verstopfung der Poren, Verschmierung der Hantfalten wieder begünstigen, welche wir grade verhindern wollten. Die Temperatur des Wassers ist keineswegs gleichgültig, für die Zwecke der Hautpflege ist eine niedrige Tempe­ratur (1015° C.) die richtigste; je wärmer das Wasser wird, um so mehr wirkt es lockernd und aufquellend auf die Haut.

Neben dem Wasser ist immer Seife erforderlich. Da dieselbe vielfach verfälscht wird und oft nicht vollständig neutral ist, so kann sie sehr reizend wirken; die Schmier­seifen, welche immer stark alkalisch sind, muß man zu den Hautreizen rechnen. Eine gute Seife muß neutral und frei von fremden Beimengungen sein, namentlich von Kochsalz. Selbst bei den feinsten Toiletteseifen ist man nicht ganz sicher, daß sie ganz frei von Kochsalz sind. Um die schädlichen Seiten der Seifenwirkung zu vermeiden, hat man nach Waschwässern gegriffen, solcher Art hat man wohlriechende und angenehme dargestellt, aber sich doch nicht von der Seife befreien können; die Bittermandel­kreme und ähnliche Präparate sind nur weiche Seifen.

Die wohlriechenden Wässer, welche keine Seife ent­halten, sind dagegen wohlbeliebt, aber sie entsprechen un­seren Zwecken meist nicht, weil sie alkoholische Beimen­gungen enthalten, welche immer austrocknend wirken. Auch diejenigen, welche im Wasser eine geringe Menge löslichen Aethers enthalten, sind nur mit Vorsicht zu brauchen, da der Aether der Haut das Fett viel energischer entzieht, wie dies bei der Waschung mit Seife je der Fall sein kann. Wie angenehm und nothwendig aber ein gewisser Fett­gehalt der Haut ist, beweist der Umstand, daß der Luxus schon seit der ältesten Zeit die Haut niitköstlichen Oelen" zu salben liebte. Sehr empfehlenswert!) ist der einfache Seifenschaum, welchen man auf die Haut bringt und dann abtrocknet. Auf diese Weise dürfte sich die weitgehendste Schonung der Haut erreichen lassen.

Aus dem oben Gesagten ergiebt sich von selbst, daß der Gebrauch des Puders und der Schminken in keiner Weise für die Haut zuträglich sein kann, indem alle Schminken früher oder später die Haut spröde machen und Ausschläge begünstigen. Zuweilen will man die Haut mit einer schützenden Decke überziehen und dann sind Pomaden