Alt Heidelberg, Du feine.
541
uk! L»
MM
t'
ML
!!-MW
88^«!
i7I
MM
DU>lL
BSK
BWM
Kp-V"
87^-7"^
F>Ä
SkiMWtz
MW
M«
S^W
SSW.
weite Rheinebene, das giebt zusammen ein unvergleichliches Stimmungsbild. Daneben präsentirt sich das sogenannte Bandhaus mit seinem unschönen, ihm im vorigen Jahrhundert aufgesetzten Dache wie eine entthronte Große. Auch dieses war ursprünglich ein dreistöckiger, mit Giebeln und Statuen geschmückter Palast, doch 1693 bei dem großen Zerstörungswerke sank es in Staub und Asche. Da ließ es Karl Theodor im vorigen Jahrhundert bis ans das Erdgeschoß abtragen und dem Hofküfer als Werkstätte überweisen. Doch „neues Leben blüht aus den Ruinen." Gerade hier erschallt oftmals lauter Festjubel, wenn Heidelbergs Musensohne zum Schlosse hinausziehen, eines ihrer studentischen Feste, wie sie nur Heidelberg kenn:, hier zu feiern. Dann Hallen ans Hunderten von frischen, jugendlichen Kehlen die prächtigen Gesänge vom „Ott' Heinrich, dem Pfalzgraf bei Rheine," vom Zwerg Perkeo und Alt- Heidelberg durch diese weiten Räume, Gläser erklingen,
Trompeten schmettern drein und manch treffliches Wort knüpft an die große Vergangenheit dieser Stätte das Bild der größeren Gegenwart an. Auch für dieJubiläums- Festlichkeiten wird das alte Bandhaus eine Festhalle abgeben, wie sie mit ihrer Umgebung nicht idealer gedacht werden kann.
Und nun besteigen wir, des unvergleichlichen Ueberblickes über Schloß und Umgegend halber, die Plattform des gesprengten Thurmes, dessen eine Hälfte unzertrümmert zu seinen Füßen liegt, während die andere wie eine trotzige Riesenfaust zum Racheschwur sich gen Himmel ballt. Auch seine Mauern sind mit Epheu umsponnen und Blumen sprießen aus seinen Wunden hervor. Doch nein! wir vermögen nicht alle die Herrlichkeiten,
Portal des Otto-Heinrich-Baues.
die unser trunkener Blick umfaßt, zu schildern. Wir wandeln am Bibliotheks-Thurm vorüber, wir bewundern den achteckigen Thurm, den hervorragendsten Theil der ganzen Ruine, und wenden uns dann der Perle des Heidelberger Schlosses, dein Otto-Heinrichsbau in staunender Bewunderung