Heft 
(1.1.2019) 12
Seite
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Alt Heidelberg, Du feine.

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weite Rheinebene, das giebt zusammen ein unvergleichliches Stimmungsbild. Daneben präsentirt sich das sogenannte Bandhaus mit seinem un­schönen, ihm im vorigen Jahr­hundert aufgesetzten Dache wie eine entthronte Große. Auch dieses war ursprünglich ein dreistöckiger, mit Giebeln und Statuen geschmückter Palast, doch 1693 bei dem großen Zerstörungswerke sank es in Staub und Asche. Da ließ es Karl Theodor im vorigen Jahrhundert bis ans das Erd­geschoß abtragen und dem Hof­küfer als Werkstätte über­weisen. Dochneues Leben blüht aus den Ruinen." Ge­rade hier erschallt oftmals lauter Festjubel, wenn Hei­delbergs Musensohne zum Schlosse hinausziehen, eines ihrer studentischen Feste, wie sie nur Heidelberg kenn:, hier zu feiern. Dann Hallen ans Hunderten von frischen, jugend­lichen Kehlen die prächtigen Gesänge vomOtt' Heinrich, dem Pfalzgraf bei Rheine," vom Zwerg Perkeo und Alt- Heidelberg durch diese weiten Räume, Gläser erklingen,

Trompeten schmettern drein und manch treffliches Wort knüpft an die große Ver­gangenheit dieser Stätte das Bild der größeren Gegenwart an. Auch für dieJubiläums- Festlichkeiten wird das alte Bandhaus eine Festhalle ab­geben, wie sie mit ihrer Um­gebung nicht idealer gedacht werden kann.

Und nun besteigen wir, des unvergleichlichen Ueberblickes über Schloß und Umgegend halber, die Plattform des gesprengten Thurmes, dessen eine Hälfte unzertrümmert zu seinen Füßen liegt, während die andere wie eine trotzige Riesenfaust zum Racheschwur sich gen Himmel ballt. Auch seine Mauern sind mit Epheu umsponnen und Blumen sprießen aus seinen Wunden hervor. Doch nein! wir vermögen nicht alle die Herrlichkeiten,

Portal des Otto-Heinrich-Baues.

die unser trunkener Blick umfaßt, zu schildern. Wir wandeln am Bibliotheks-Thurm vorüber, wir bewundern den achteckigen Thurm, den hervor­ragendsten Theil der ganzen Ruine, und wenden uns dann der Perle des Heidelberger Schlosses, dein Otto-Heinrichsbau in staunender Bewunderung