dann geläutert ins Paradies. Sobald ich sterbe, so wird seinem Grabe ein Rauch ersteigen [zum Zeichen, dass Acher Höllenstrafen erleidet]. Und richtig, als R. Meir starb, stieg ein Rauch aus dem Grabe Achers. Darauf sprach R. Jochanan [oben S. 30]: Welche Heldenthat! Seinen eigenen Lehrer Höllenqual erleiden zu lassen. Konnte er einen Einzigen nicht erlösen? Hätte er ihn nur bei der Hand gefasst [und ins Paradies geführt], wer hätte ihn zurückgewiesen? Ja, wenn ich sterbe, so hört der Rauch aus dem Grabe Achers auf. Und wirklich als R. Jochanan starb, hörte dieser Rauch auf. Da sprach ein Trauerredner über ihn: „Selbst der Wächter [des Paradieses] konnte Dir, Meister! nicht widerstehen!“
Die Tochter Achers [die verarmt war] trat einst vor Rabbi [Juda I.] hin und sprach: Rabbi, verabreiche mir Nahrung! Rabbi fragte sie: Wessen Tochter bist du denn? Jene erwiderte: die Tochter Achers. Da sprach er: Noch giebt es welche von seinen Nachkommen auf der Welt? Es heisst ja [Hiob 18, 19]: [dem Frevler] bleibt kein Spross und kein Enkel in seinem Volke, kein Reslling in seinem Wohnorte? Darauf erwiderte Jene: Gedenke nur seiner Gesetzeskunde und nicht seiner Thaten! In diesem Augenblicke ergriff ein Feuer die Bank, auf der Rabbi sass. Da weinte Rabbi und sprach: Wenn solches geschieht um derer willen, die sich der Lehre schämen, was wird noch geschehen um solcher willen, die sich ihrer rühmen!*).
In der babylonischen Gemara ist auch Vieles
*) Tr. Chagiga f. 15 a. Nach der Goldschmidt’schen Ueber- setzung Bd. III. S. 834 ff. mit einigen stilistischen Aenderungen.