die Entwickelung des Judenthums von grosser Bedeutung war, wurde im nordfranzösischen Städtchen Troyes im Jahre 1040 geboren, wo er auch, fünfundsechzig Jahre alt (am 13. Juli 1105) starb. Salomo war eine edle, aufrichtig fromme, liebenswürdige, menschenfreundliche und bescheidene Natur, ein Forscher von seltener Klarheit in der Auffassung und in der Darstellung des von ihm behandelten Stoffes. Sein Fleiss war unermüdlich.
Da damals das Talmudstudium besonders in Lothringen und Süddeutschland zu hoher Blüthe gelangt war, so verliess Raschi im Jünglingsalter seine Heimath, um in den deutschen Lehrhäusern zu den Füssen der anerkannten Lehrer zu sitzen und die Lehre gründlich zu erforschen. Von seinen Lehrern sprach er dann stets mit grosser Ehrfurcht und Anerkennung, obwohl er sie später alle an Wissen und Bedeutung überragte. In seine Vaterstadt zurückgekehrt, nahm er dort (wie es sich damals von selbst verstand : unentgeltlich) das Lehramt an, wo er unermüdlich lehrte. Recht sprach, die Gemeinde in der religiösen Praxis unterwies und auch in rechtlichen Fragen Entscheidungen traf. Obwohl von einer rührenden Bescheidenheit und Zurückhaltung erlangte er bald einen klangvollen Namen in der Judenheit. Von nah und fern kamen religiöse und rechtliche Anfragen an ihn, die er in liebenswürdiger und schlichter Weise, aber mit grosser Klarheit und Präcision zu beantworten pflegte. Dabei befleissigte er sich eines muster- giltigen Stils, des schönsten der hebräischen Prosa in der nachbiblischen Zeit. Sein Hauptwerk war der bewundrungswürdige, unnachahmliche Kom-