Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1903) Goethe ; Theil 2
Entstehung
Seite
71
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1769.

Br. An Käthchen Schönkopf(31. 1.):Seit vier­zehn Tagen, sitz ich wieder fest... den dritten März binn ich schon ein halbjahr hier, und auch schon ein halbjahr krank.

An Friederike Oeser(13. 2.):O Mamsell, es war eine impertinente Composition von Laune meiner Natur, die mich vier Wochen an den Bettfus, und vier Wochen an den Sessel anschraubte...da ich mich in. einem Sessel, die Füsse wie eine Mumie verbunden, vor einen Tisch gelagert habe.

An Oeser(14. 2.):Ich bin wircklich noch ein Gefangener der Krankheit, obgleich mit der nächsten Hoffnung bald erlöst zu seyn... ‚Wo ist er denn jetzt? Seit dem August in seiner Stube, bey welcher Gelegenheit er biss an die grosse Meerenge, wo alles durch muss, eine schöne Reise gethan hat.

An Käthchen Schönkopf(12. 12.):Mein Elend hat mich auch gegen das Gute stumpf gemacht, was mir noch übrig bleibt. Mein Körper ist wieder her­gestellt, aber meine Seele ist noch nicht geheilt, ich binn in einer stillen unthätigen Ruhe, aber das heisst nicht glücklich seyn.

Bm. In den Briefen dieses Jahres herrscht eine deprimirte Stimmung vor, besonders in den späteren.

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