Blankenburg. 351
ausgebreitet und gehörte zu den mächtigſten Adelsfamilien der Uckermark . Beſitz in Dauer, Schenkenberg , Bietikow, Güſtow, Sternhagen, Seelübbe, Wolfshagen gab ihm den nötigen Rückhalt.
Schon früh aber machte ſich in dieſer Gegend das Expanſionstreiben des Ziſter zienſer -Nonnenkloſters Seehauſen bemerkbar. Nachdem es ſchon 1319 den Beſitz der v. Blankenburg in Seelübbe an ſich gebracht hatte, muß es zwiſchen 1332 und 1367 auch den größten Teil ihres Stammſitzes Blankenburg ſelbſt erworben haben. Als 1367 die Herzöge Erich und Wratislaw von Pommern dem Kloſter eine Beſitzbeſtätigung geben, wird unter den Gütern des Kloſters auch„Blankenborch“ genannt. Seltſamerweiſe ge: ſchieht dieſes Kloſterbeſitzes in der bald darauf aufgenommenen Karoliniſchen Finanz— ſtatiſtik mit keinem Worte Erwähnung. Ob der Beſitz nur vorübergehend war, oder ob die pommerſche Zuweiſung von brandenburgiſcher Seite nicht anerkannt wurde, bleibt bei dem Mangel an Quellen dunkel. Dagegen gibt uns das Landbuch genaue Auskunft über die Beſitzverhältniſſe im Dorfe ſelbſt.
Es beſtanden dort zwei Ritterſitze: den einen mit neun Hufen beſaß Diethert v. Gla— dow, den anderen mit 14 Henning v. Blankenburg . Letzterer hatte auch alle übrigen Einkünfte im Dorfe. Von den 55 Hufen hatten der Pfarrer ſechs, die Koſſäten zwei, ſomit blieben 24 Bauernhufen übrig. Mit den Bauern ſah es übel aus: nur ein Hof war beſetzt, alle anderen lagen wüſt. Von 28 Koſſätenwörden waren auch nur 16 beſetzt, eine wüſte Mühle lag im Dorfe, deren drei außerhalb. Auch ein wüſter Krug war vorhanden. Nicht weniger als ſieben Seen gehörten zum Dorfe, von denen mehrere, ſo der Kuhſee und der Krumme See, heute auf der Feldmark anderer Dörfer liegen. Der heutige Blankenburger See hieß damals der„Große Bertikow“ 1).
Aber das Kloſter behielt das einmal Beſeſſene immer im Auge. 1424 kaufte es zwei Hufen daſelbſt, und 1443 konnte es das ganze Dorf(mit dem Burgwall und dem Baumgarten) mit Ausnahme von ſechs Hufen aus der Hand der v. Holtzendorff(der Nach— folger der v. Gladow) und verſchiedener Brüder v. Blankenburg erwerben(Riedel A XIII 496). Weitere Ankäufe erfolgten 1472, und nach und nach erwarb das Kloſter das Dorf vollſtändig, wenn auch Blankenburgiſcher Beſitz daſelbſt bis 1621 nachweisbar iſt. Nach der Reformation wurde Blankenburg zum Amte Gramzow geſchlagen. Laut Erbregiſter von 1592 befand ſich ein Kloſtervorwerk im Dorfe mit ſieben Hufen, das von den Bauern zuſammen mit dem dazugehörigen Neuen Hof nördlich von Warnitz , und dem Ackerbau in Seehauſen beſtellt wurde. Es hielt 1200 Schafe und ein Schock Schweine. Im Dorfe ſaßen ein Lehnſchulze mit fünf Hufen, 11 Hüfner mit 39 Hufen und 15 Koſſäten. An ſtehendem Zinſe entrichteten ſie 57 Tlr. 20 Sgr. 3 Pfg. Pacht, ferner den Fleiſchzehnt, Rauch- und Habichthühner und 136 Pachthühner. Fünf Höfe waren wüſt, die an den Pfarrer und fünf Bauern ausgetan waren. Bei der Reviſion nach dem Großen Kriege waren noch vier Bauern und 11 Koſſäten wüſt. 1664 kam Blanken— burg zuſammen mit Seehauſen an das Joachimsthalſche Schulamt als Er:
1) Der beim Dorfe Bertikow gelegene See hatte den Namen„Der kleine Bertikow“(Lands buch ed. Fidiein 143),