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Bd. 3, Teil 2 (1937) Die Kunstdenkmäler des Kreises Templin / bearb. von Heinrich Jerchel. Vorarb. von Paul Eichholz ...
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SS

Alt placht, Alt Temmen, Alt Thymen

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37 C. Kronleuchter, Meſſing, 64 em hoch. An der Achſe unten Tierkopf mit beweglichem Griff, darüber in zwei Reihen die Kerzenarme und die ſechs Zierarme aus Tierleibern. Als Bekrönung ein Landsknecht mit Pluderhoſen, langem Doppelbart und Hellebarde. Ende des 17. Ih.

d. Glocke, 69 em Dm., gegoſſen 1721 von Chriſtian Heintze, Berlin , mit dem Namen des Patrons Hans Gerwieg.

44. Alt Placht. Kirche. Kanzel(Aufmeſſung im Provinzial Denkmalarchiv)

ALT TEMMEN

Gutsdorf 15 km ſüdöſtlich von Templin .

1375 zählteTempne 20 Hufen. Werner und Friedrich v. Stegelitz gehoͤrte der dortige Ritterſitz(Landbuch S. 163). 1385 ſaß dort Henning v. St.(uB Arnim 1 19. Ein Henning v. St. verkaufte 1473 das halbe Staͤdtchen Fredenwaldemit ſambt der halven veltmarcken Temmen u. a. an Wilke und Hans v. Greiffenberg(Riedel A XIII 394). 1498 wurden die v. Arnim mit demfelt Temen mit aller gnaden unnd gerechtigkait belehnt (ebda. 440; UB Arnim I 345. Sie errichteten dort ein Vorwerk, das 1608 als Ritterſitz erſcheint. Um 1750 wurde Neu Temmen abgezweigt. Tochterkirche von Ringenwalde .

Schrifttum: Berghaus II 330. Fidicin IV 170. Rud. Schmidt, Das Rittergut Neutemmen, Eberswalde 1932. Sorge S. 62. Rud. Schmidt, Von der Temmener Landſchaft und ihrer Geſchichte(Kreiskalender 1937

S. 45f.).

Wiohnhäãuſer 158 in Fachwerk, die an der Straße liegen und ein ſehr anſprechendes Dorfbild ergeben.

ALT THYMEN

11km weſtlich von Lychen .

Magna Thymen undParva Thymen(Groß und Klein Thymen) kamen 1299 als Geſchenk des Markgrafen Albrecht III. von Brandenburg an das neugegruͤndete Kloſter Himmelpfort (Krabbo⸗Winter Nr. 1768; Riedel A XIII8; vgl. ebda. 119, wonach der Ort 41 Hufen hatte[1 574). Im 15. Ih. bereits unter dem Namen Alt und Neu Thymen bekannt(vgl. Riedel A XIII 8). Die beiden Dörfer gelangten nach der Reformation durch Kurfuͤrſt Joachim II. an Adam v. Trott(1557, nach Ausſterben von deſſen Familie zum Amt Badingen (1727): Tochterkirche von

Rutenberg(vgl. Riedel XIII 104113429.

Schrifttum: Berghaus 1423, 428. Fidicin IV 171 f. Germania Sacra I ı S. 331. Schulze, Statiftik, 2, Kreiskalender 1935 S. 41. Sorge S. 62, Rud. Schmidt, Reiſe durch das Amt Badingen (Kreiskalender 1937 S. 31):

Kirche

Patron: Regierung. Kirchenbuͤcher(ſeit 1668) in Rutenberg.

Schrifttum: GSM,(Prov. Brdbg. Rep. 6 D Kreisbauinſpektion Templin I Nr. 3 5).

155 Backſteinbau von 1872/73. Die Vorgängerin, erbaut 1740(maßſtäbliche Zeichnungen von 1868 befinden ſich im Provinzial Denkmalarchiv), beſtand aus Fachwerk. Ihre beiden Glocken ſind in die heutige Kirche überführt:

a. 82 em Dm., 1829 gegoſſen von E. 8. W. Thiele. b. 51 em Dm., mit auf dem Kopf ſtehender Minuskelinſchrift, als Trennungszeichen ein ſchreitender Löwe. Schriftcharakter des 14/15. Ih.