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Bd. 3, Teil 2 (1937) Die Kunstdenkmäler des Kreises Templin / bearb. von Heinrich Jerchel. Vorarb. von Paul Eichholz ...
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Berkholz 57

56. Berkholz. Kirche. Grundriß

BERKHOLZ

Straßendorf 4 km öſtlich von Boitzenburg .

1288Berkholte(Niedel A XXI 5), 1375 hatteBerkholt 53 Hufen(Landbuch S. 168), war ſpaͤter im Beſitz des Kloſters Seehauſen(Kreis Angermuͤnde). Die Dienſte gehörten zum Schloß Boitzenburg , das in der Refor­mationszeit das ganze Dorf erhielt. Tochterkirche von Boitzenburg.

Schrifttum: Kirchner, Boytzenburg, S. 404. Fidiein IV 120. UB Arnim I 449. n n. der Provinz Brandenburg III 3(Kreis Angermuͤnde ) S. 328, 337. Sorge S. 58.

kirche Patron: Graf v. Arnim⸗-Boitzenburg. Kirchenbuͤcher(ſeit 1818) und Pfarrakten in Boitzenburg .

Schrifttum: Bekmanns Nachlaß(GStIA, Rep. 92 VE 1).

Lage: Nördlich der Dorfſtraße, etwas erhöht inmitten des Friedhofes.

Baugefüge: Feldſteinbau mit Satteldach und Weſtturm. In der Wetterfahne:Landvogt v. Arnim 1810. Erneuerungen 1713(Bekmann) und im 20. Ih.

Au ßeres: Der Turm erhebt ſich über der Weſtwand, trägt ein Zeltdach und iſt, wie das weſtliche Giebel­dreieck, aus Fachwerk. Das mittelalterliche ſpitzbogige Weſtportal iſt noch teilweiſe erkennbar, es iſt heute korbbogig. Mittelalterlich find die ſchmalen ſüdlichen und nördlichen Turmfenſter, die übrigen mittelalter­lichen Fenſter und die weſtliche der Südtüren ſpitzbogig, wohl im 18. Ih. vermauert und mit den heutigen Fenſtern verſehen. Die Gewände der mittelalterlichen Türen und die Leibungen der mittelalterlichen Fenſter mit Ausnahme der Turmfenſter find aus Ziegelmauerwerk in Kloſterformat(29: 14: 9 em). Die zweite, ebenfalls zum älteſten Bau gehörige Südtür wurde wohl erſt im 19. Ih. vermauert, vor ihr eine kleine Vorhalle mit auffälliger Holzkonſtruktion. Die Sparren ſind auf den Rahmen aufgeklaut, die Balken find unter dieſen durch Schlitzzapfen und Splint mit den Stielen verbunden und dienen als Zug balken. Die heutigen Fenſter ſind rundbogig, ihre Gewände aus Ziegeln. Ebenfalls aus Ziegeln die wohl im 18. Ih. veränderten Mauerkronen. An einigen Stellen iſt noch die mittelalterliche Fugenritzung zu erkennen. Inneres: Mit flacher, braun geſtrichener Balkendecke, verputzten und geſtrichenen Wänden.

Dach: Kehlbalkendach mit ſtehendem Stuhl und Hahnenbalken.

Einbauten: Altartiſch mit Klauenfüßen, dahinter der Kanzelaufbau aus der erſten Hälfte des 18. Ih., mit einem von einem Engel mit Schriftband und Palme getragenen Korb, zu dem von beiden Seiten Trep­pen hinaufführen(die ſüdliche ohne Stufen). Der ganze Aufbau mit reich geſchnitztem Akanthus⸗-Ornament, dazwiſchen das Allianzwappen Arnim⸗Schlieben. Auf dem Schalldeckel ſteht der Jeſusknabe, vollrund ge: ſchnitzt, an den Brüſtungen Engelsköpfchen und Lambrequins. Einfaches Geſtühl des 18. Ih, die Weſt empore wohl wie die Orgel aus der zweiten Hälfte des 19. Ih. In den öſtlichen Seitenfenſtern einige farbige Wappenſcheiben mit den Namen: Gerichtsſchulze Adam Sprunck 1727, Peter Möcker 1727, Anthon Schuſter(Paſtor) 1727, D. S. Gräfin v. Schlieben 1727, G. D. v. Arnim 1727.

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