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1256 beſaß das Nonnenkloſter zu Prenzlau 6 Hufen und 10 Höfe im Dorf„Gyrswalde“(Riedel A XXI 91). G. gehörte wohl in die Reihe der landesherrlichen Burgen Boitzenburg, Greiffenberg , Oderberg , die bis 1250 die Nordgrenze der askaniſchen Lande gegen Pommern ſchuͤtzten. Von 1271 bis 1311 treffen wir hier wiederholt die Markgrafen an, die in G. urkundeten(Krabbo⸗Winter Nr. 996, 1003, 1163, 1311). 1320 belagerte Heinrich II. von Mecklenburg G., eroberte es und legte eine Beſatzung in die Burg(ebda. Nr. 2835). Fünf Jahre ſpaͤter wird dann„dat hus to Girswold“, das damals von Markgraf Ludwig dem Alteren Mecklenburg zum Pfand geſetzt wurde, erſtmals ausdrücklich genannt(Riedel B II 29. 1373 iſt zum erſtenmal von Burg und Staͤdtchen G. die Rede( Gyherswalde caſtrum et oppidum“: Riedel B III Y.
Nach dem Landbuch hatte 1375 das„opidum Giriswalde“ 55 Hufen, von denen 20 beſetzt waren, andere lagen wuͤſt. Zur Pfarre und zu einem Altar gehoͤrten je vier Hufen. Nahe dem„Dorfe “ h lagen zwei freie Hufen„zur Wiederherſtellung der Kirche“.„Henricus Musheim/ beſaß einen Hof mit 14 freien Hufen. Die Geſchoßzahlungen erhoben „Henricus“ und„Johannes Musheym“ und die Soͤhne„Henrici Stendalis“. Statt der 16 Silbermark jaͤhrlich wurde aber wegen der teilweiſe wuͤſten Beſchaffenheit des Ortes nur der vierte Teil tatſaͤchlich entrichtet. Fuͤr den Ausſchank fremden Bieres wurden„Bierpfennige“ erhoben, 8 Pfennig fuͤr das halbe Faß. Von der„Buchmole“ in der Nachbarſchaft erhielten die Einnahmen an Pacht und Bede„Ebel Swanebeke“, ſein Bruder und die Kirchenvorſteher von G.(Landbuch S. 159.
Der erwähnte Knappe„Hinrich Musheym“ war noch 13930, wonachtich tu Gyreswolde“(Riedel A XXI 53). 1447 ſaß bereits Peter v. Holtzendorff zu„Gyrßwalde“(ebda. A XIII 175). Seit 1463 ſind dann die v. Arnim dort als Beſitzer bezeugt. Sie tauſchten in dieſem Jahr ihr halbes Gut Strehlow gegen halb G. von Albrecht v. Ketel hack ein(UB Arnim I Nr. 18). 1472 beſaßen fie dort 10 Hufen„zu ihrem Ackerwerke“ und die Abgaben von 39 Hufen (ebda. Nr. 224), 1486, dat flott to Gerßwolde“ mit allem Zubehör,„mit dem ſtedeken uſw.(ebda. Nr. 309.
Im 16. Ih. begegnen dann mehrere Ritterſitze der v. Arnim in G. 1626 verkaufte Buſſo Clamor v. Arnim ſein Lehngut G. auf drei Jahre wiederkaͤuflich an Bertram v. Boyteln(ebda. Nr. 7237). Nach dem z30⸗jaͤhrigen Kriege, in dem G. ſehr zu leiden hatte und die drei Ritterſitze Burg, Vorburg und Weißer Hof zerſtoͤrt wurden, begegnen dieſe unter den Namen Weißer Hof, Roter Hof und Kemperhof(nach dem Paͤchter Jochim Kemper, 1698- 1709). Otto v. Arnim(1682— 1748) vereinigte alle drei Höfe und Zubehör wieder in einer Hand, von denen zwei an die v. Trampe und v. Steinwehr(bis 1709, ebda. Nr. 838) gekommen waren(vgl. Kirchner, Boytzenburg, S. 415 17179. 1755 errichtete er das ſpaͤter Herrenſtein (1821) benannte Vorwerk. Auch im 19. Ih. ſind noch einige Vorwerke angelegt worden: Krohnhorſt(836), Brieſen und der Ackerhof Schwemmpfuhl(1857.
G. war ſchon im Mittelalter Mutterkirche und gehörte damals zum Bistum Cammin(1342 wird der erſte Gerswalder Pfarrer erwaͤhnt:„dominus Hinricus Cruſe rector eceleſige Ghyrswalde Caminenſis dyoceſis“; Riedel A XIII 104). Tochterkirche Kaakſtedt.
Schrifttum: Berghaus II 330, 340.— Riehl⸗Scheu S. 250.— Fidicin IV 115 f.— K. Nagel, Gerswalde, eine Geſchichte des Fleckens G. und der eingepfarrten Ortſchaften(Mitt. des Uckerm. Muſ.⸗ und Geſch. Vereins, VI. Bd., 1918 S. 165ff).— H. Foͤrſter, Was der Kirchturm in G. erzählt(Kreiskalender 1929 S. 78ff).— G. Krüger, Die Schatzſucher von G.(ebda. 1933 S. 21).— Rud. Schmidt, Aus der Gerswalde⸗Fredenwalder Ecke(ebda. 1936 ö
Burg
Schrifttum: v. Arnim, Beiträge zur Geſchichte des v. Arnim'ſchen Geſchlechts, 1883 S. 281 f Abb. 3 und Abb. des Grundplanes.— Bergau S. 375.—2 Dehio II 148.
Haus- See
76. Gerswalde. Lageplan