Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 2 (1937) Die Kunstdenkmäler des Kreises Templin / bearb. von Heinrich Jerchel. Vorarb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
84
Einzelbild herunterladen

446

Gerswalde

53e.

78. Gerswalde. Kirche. Grundriß

Fragenden Tür des 17/18. Ih. zu einer Gruft, daneben eine vermauerte mittelalterliche Tür. Auch die Feld­ſteinmauern zeigen zum großen Teil einen abgeſchrägten Sockel, der am Turm um 55 em niedriger liegt als an der Kirche und der in die Abtreppung des Südportals hineingeführt wird. Die Fenſter ſind noch ſämtlich mittelalterlich, die des Backſteinpolygons haben ein abgetrepptes Gewände mit je einem Rundſtab innen und außen. Sie waren durch Maßwerk halbiert, wie die Rundſtabanſätze im Innern beweiſen. Das Trauf­geſims iſt durch einfache Verbretterung gebildet. An der Südweſtecke eine Sonnenuhr, wohl aus dem 17.18. Ih.

Inneres: Zwiſchen dem Turmuntergeſchoß und dem eigentlichen Kirchenraum ein bis auf eine Tür ver­mauerter Spitzbogen. Die flache Decke des Kirchenraumes wird von zwei Reihen achtſeitiger Holzſäulen getragen. Im Weſten eine Empore des 19. Ih. der unter ihr liegende Raum ſpäter durch eine Bretterwand abgeteilt. Im Norden und Süden des Chorpolygons je eine Niſche, eine dritte öſtlich der Sakriſteitür. Die Sakriſtei mit einer Halbtonne gewölbt.

Dach: Kehlbalkendach mit ſtehendem Stuhl, Unterzügen und je zwei Mauerlatten(dieſe vielleicht älter), jedes zweite Geſpärre ein Binder.

Einbauten: Kanzelaltar mit kannelierten Pilaſtern und durchbrochenen Wangen in Weiß und Gold. Anfang des 19. Ih. Aus der gleichen Zeit die übrigen Einbauten, die Weſtempore, die kleinere ſüdliche Empore, das einfache Geſtühl und der kaſtenartige Paſtorenſtuhl. Die Taufe aus Gußeiſen in Form eines quadratiſchen Poſtamentes mit bekrönender Vaſe, geſtiftet zum Andenken an den 1800 verſtorbenen Paſtor Friedrich Georg Purgold und den 1809 verſtorbenen Paſtor Johann Friedrich Gyſae von deren Tochter bzw. Gattin Friedericke geb. Purgold verw. Gyſae. Die innere Weſttür, die äußere und innere Südtür ſowie die Sakriſteitür gehören dem 18. Ih. an.

Aus ſtattung: a. Kelch, Silber vergoldet, 17,5 em hoch, um 1500. Auf einem ſechspaßförmigen Fuß gra­vierte Darſtellungen: Schmerzensmann, Maria und Johannes, Barbara, Agnes, Katharina. Am fechs­eckigen Schaft eingraviert die Buchſtaben jheſus und maria. Mit Roſetten verzierter Knauf. Die dazu­gehörige Patene 14 em Dm.

,

e ee, e