Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 2 (1937) Die Kunstdenkmäler des Kreises Templin / bearb. von Heinrich Jerchel. Vorarb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
127
Einzelbild herunterladen

Naugarten 197

50 Fine==

120, 121. Naugarten. Kirche. Grundriß und Glocke

Kirche Patron: Graf v. Arnim⸗Boitzenburg. Kirchenbuͤcher(ſeit 1818) und Pfarrakten in Boitzenburg .

Schrifttum: Bekmanns Nachlaß(GStzl. Rep. 92 VE la).

Lage: Am Berghang an der höchſten Stelle des Dorfes inmitten des Friedhofes.

Baugefüge: Putzbau mit polygonalem Oſtſchluß, Satteldach, Weſtturm(Jahreszahl 1713 in der Wetter­fahne) und niedriger weſtlicher Eingangshalle. Laut Bekmann unter Benutzung der Reſte des mittelalter­lichen Baues im Jahre 1713 errichtet.

Außeres: Der Turm erhebt ſich über der Weſtwand aus dem Dach, ſein Oberteil iſt wie das Giebeldreieck der Weſtwand verbrettert, zweigeſchoſſig und bekrönt durch Haube mit geſchloſſener Laterne. Die Türen und Fenſter ſind rundbogig, um die Fenſter ein leicht vorkragender Putzrahmen mit überhöhtem Schlußſtein im Sturz. Das Hauptgeſims iſt mehrfach abgetreppt. Der Putzſtein meiſt abgeblättert, darunter unregel­mäßiges Mauerwerk aus Feldſtein und Backſtein größeren und kleineren Formates. Das Giebeldreieck des Weſteinbaues ganz aus Backſtein kleineren Formates.

Inneres: Mit geſtrichener flacher Balkendecke und verputzten Wänden. Von der Vorhalle führt eine rund­bogige Tür in den Kirchenraum.

Dach: Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl(wie Abb. Pinnow, jedoch ohne Hahnenbalkem.

Einbauten: Kanzelaltar mit dem Doppelwappen Arnim⸗-Schlieben, dunkelbraun bemalt und vergoldet. Patronatsgeſtühl mit vier gerahmten Kartuſchen als Krönung, aus der gleichen Werkſtatt wie der Altar. Geſtühl und Orgelempore ganz einfach. Alles aus der erſten Hälfte des 18. Ih. In den Chorfenſtern zwei Wappenſcheiben mit dem Allianzwappen Arnim⸗Schlieben und der Jahreszahl 1713. Ausſtattung: a. Kelch, Silber vergoldet, 25 em hoch, mit rundem Fuß. Laut Inſchrift geſtiftet von G. D. v. Arnim und D. S. Gräfin v. Schliben 1749. Der damalige Paſtor war Anton Philipp Chriſtian Hoyer, die Kirchenvorſteher Chriſtian Mohr und Gabriel Zaſtrow. An der Kuppa aufgelegtes Wappenrelief.(Stem­pel: Berliner Stadtzeichen mit dem Buchſtaben A. und die Inſchrift Mullers .) Die dazugehörige Patene 18 em Dm. Beides in einem Lederetui der damaligen Zeit.

b. Kelch, Zinn , 19,3 em hoch, in einfachſten Formen.(Stempel: Adler, wohl Prenzlau .) Die dazugehörige Patene 13 em Dm.

c. Taufſchale, Zinn , 2 em Dm. ganz einfach.(Stempel: Herz mit drei Blumen, Prenzlauer Stadtzeichen.) d. Glocke, 96 em Dm., ohne Inſchrift, mittelalterlich.

123

*

20

304

435

121