Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 2 (1937) Die Kunstdenkmäler des Kreises Templin / bearb. von Heinrich Jerchel. Vorarb. von Paul Eichholz ...
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138 Roſenow, Rutenberg

Kirche

Patron: Graf v. Arnim⸗Boitzenburg. Kirchenbuͤcher(ſeit 1751) und Pfarrakten in Thomsdorf.

Lage: Am höchſten Punkt des Dorfes an der Dorfſtraße, inmitten des Friedhofes.

Bauge füge: Mittelalterlicher Feldſteinbau des 13. Ih, der 1753 bis auf wenige Fuß abgebrochen und in der heutigen Form mit Satteldach und Weſtturm als Putzbau aufgerichtet wurde(laut Urkunden in der Turmkugeh. In der Wetterfahne die Jahreszahl 1754.

Außeres: Durch Liſenen gegliedert. Der Backſteinturm gekrönt von geſchweifter Haube.

Inneres: Mit flacher Decke, verputzten Wänden mit hellem Anſtrich. Über den Fenſtern ein durchgehendes Geſims mit ſtarkem Profil, die Decke darüber muldenförmig anſteigend.

Dach: Zweigeſchoſſiges Kehlbalkendach, unten liegender Stuhl, oben einfach ſtehender Stuhl, jedes dritte Geſpärre ein Binder.

Einbauten: Einfacher Altartiſch, dahinter die Kanzelwand mit reichem Rokoko⸗Zierat , von Pilaſtern ein­gefaßt und von zwei Putten gekrönt. Angeblich von Bildhauer F. Ch. Glume in Berlin 1757/58 geſchaffen. Faſſung in der alten Art im 20. Ih. erneuert. Das Geſtühl, die Weſtempore und die Tür ebenfalls aus dem 18. Ih.

Ausſtattung: a. Kelch, Zinn, 18 em hoch, 18. Ih.(Stempel des Tobias Kannegießer, Prenzlau .) Die dazu­gehörige Patene 15 em Dm.(Ohne Stempel.)

b. Taufſchale, Zinn , 37,5 em Dm, laut Inſchrift von Chriſtopf Gigler 1757 geſtiftet.(Stempel: Lilien, Adler und die Buchſtaben A. F.)

c. Opferteller, Zinn , 23 em Dm.(Stempel: Zehdenicker Beſchau, die Buchſtaben C. H. F. und Frau mit Anker.)

d. Leuchter, Zinn, 39 em hoch, in Baluſterform , 1718 von Efraim Braun geſtiftet.(Stempel des Tobias Kannegießer, Prenzlau .)

e. Leuchter, Zinn, 41 em hoch, in Baluſterform , 1752 von Maria Brauns und Chriſtian Brauns geſtiftet. (Stempel: Prenzlauer Adler mit der Jahreszahl 1725 und ſpringender Hirſch mit den Buchſtaben H. B.) f. Leuchter, Zinn, 42,5 em hoch, in Baluſterform , 1754 von Matthias Güllenſtern geſtiftet.(Stempel: Herz mit drei Blüten, den Buchſtaben C. F. und Adler.)

g. Glocke, 61 em Dm. mittelalterlich mit Minuskelinſchrift, die nicht zu deuten iſt. Nach Auskunft des Pfarrers aus Thomsdorf ſtammend.

h. Glocke, 52 em Dm. geſtiftet von G. Dietloff v. Arnim und ſeiner Frau, als Samuel Bellin Paſtor und Ephraim Braun und Matthias Güldenſtein Kirchenvorſteher waren. Gegoſſen 1751 von H. J. Jakobi.

Wohnhäuſer in Fachwerk aus dem 18. oder frühen 19. Ihn, das eine mit Oberſtock.

Windmühle weſtlich des Dorfes gelegen, in Form der Bockmühle.

RU r EMBERG Straßendorf 4 Em nordweſtlich von Lychen .

1309 verkaufte Heinrich II. von Mecklenburg das Eigentum des DorfesRutenberge an das Kloſter Himmelpfort (Riedel A XIII 20. 1557 an Adam v. Trott auf Himmelpfort und Badingen . 1574 hatteRauttenberge! 40 Hufen (ebda. 118 f). 1727 zum Amt Badingen . Zu R. gehört die wuͤſte FeldmarkLinow(1299 als Dorf, Lyniczere zum Kloſter Himmelpfort lebda. 8], 1342Lyniezer lebda. 31], 1574Lynaw lebda. 116). Mutterkirche (Tochterkirchen Alt Thymen und Beenz).

Schrifttum: Fidicin IV 164f. Germania Sacra 11 S. 331 f. Schulze, Statiſtik, 2. M. Wichmann, Rutenberg bei Lychen vor 200 Jahren, in, Unſere Heimat, Wochenbeilage zum Templiner Kreisblatt, 85. Ig. 1932, Nr. 117 ff. Sorge S. 52. Rud. Schmidt, Reiſe durch das Amt Badingen (Kreiskalender 1937 S. 29.