allein natürliche Cascaden und Wasser-Strahle können vorgestellet werden, sondern daß man auch bey auskommendem Feuer fast das ganze Theater unter Wasser setzen kann." Einen weiteren Schutz gegen Feuerschaden gewährleistete ein Verbot des Hofmarschallamtes, „keinesweges mit brennenden Fackeln gedachtem Opern-Hause sich zu nähern, vielweniger aber mit denenselben in dasselbe zu gehen, oder mit Kohlen angefüllete Feuer- Stübgens, oder andere dergleichen Feuer fangende Sachen auf einige Art in selbiges zu bringen". Nur mit „zugemachten und wohlverwahrten" Laternen durften die Bedienten ihre Herrschaften draußen erwarten.
Unter dem kaum merklich ansteigenden Parterre war im Erdgeschoß das große hölzerne Schraubenwerk angebracht, mit dem der Fußboden zur Höhe der Bühne emporgewunden wurde. Der Dachstuhl, aus einem überaus holzreichen Hängewerk konstruiert, war sehr stach und im Gegensatz zu dem späteren Umbau „von unten nicht zu sehen, auch ganz mit Kupfer bedeckt". Die Heizung geschah durch Äsen, doch wärmten wohl kaum minder dir acht großen Kronleuchter mit ihrer Verschwendung von Wachskerzen. Die Bühne war durch Talgflammen erleuchtet, die in Kästen brannten.
Nach kurzem Schwanken hatte sich Friedrich für den Bauplatz auf den alten Festungswerken entschieden. Von den Seitenfenstern des Palais, das er als Kronprinz bewohnt hatte, war ihm der Blick auf die schon 1736 abgetragenen Festungswälle oft anstößig gewesen. Wüst und unschön sprang hier ein zweckloses Bollwerk der alten Festungsmauer vor, umspült von einem Graben. Die Bastei wurde abgetragen und das Flußläufchen in Richtung der alten Kurtine abgelenkt; die Straße an der Gartenfront des Prinzeffinnenpalais erinnert mit ihrem Namen „Am Festungsgraben" noch heute an den ehemaligen Zustand dieser Gegend. Im Juli 1741 ward mit dem Neubau begonnen.
Voller Ungeduld verfolgte Friedrich das langsame Fortschreiten der Arbeiten. Aus den Feldlagern des ersten Schlesischen Krieges treffen seine Mahnungen ein. Aus Brzezy in Böhmen schreibt er an Jordan: „Sorgen
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