vereinigte. So stand hinter Schinkels erstem Bau, der Neuen Wache, gleich der Gedanke eines monumentalen Zusammenschlusses der Linden mit dem Lustgarten.
Daß Georg Wenceslaus von Knobelsdorff zu diesen Baumeistern großen Ausmaßes und großen Wollens gehört, kann nicht eindringlich und oft genug wiederholt werden. Mit der Rekonstruktion seines Friedrichsforums erhalten wir nicht nur sein reifstes und umfänglichstes Werk in. seinen Grundzügen, sie hilft auch, ihm seinen unverrückbaren Platz in der Baugeschichte anzuweisen. In der Bewältigung und Beherrschung des Raumes ist er Schüler und Meister zugleich der barocken aus Italien und Frankreich stammenden Bautraditionen. In diesen klar gegliederten Fassaden mit ihrer zarten Schattenwirkung stellt er sein eigenes Wollen, seinen eigenen Kunstgeschmack zur Schau. Diese eleganten, scharfen und klassisch reinen Formen bedeuten den Bruch mit den malerischen Tendenzen des Schlüter'schen Barockstils. Es ist märkisch Heller und klarer Geist der in Knobelsdorff den Bund mit hellenischer Kunst eingegangen ist, derselbe, der in Langhans' Brandenburger Tor und in Schinkels klassischen Bauten seine Herkunft aus dem Zeitalter des Rationalismus immer aufs neue offenbart.
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