Putzflächen behauptete es sich siegreich als der geborene Aristokrat neben der parvenühaften Verschwendung mit echtem Material, die in seiner Umgebung von einer großen Bank und anderen öffentlichen Instituten getrieben wurde.
Das Haus Mauerstraße 36 ist ein Immediatbau König Friedrich Wilhelms II., errichtet in den Jahren 1792—94.
Über der unleugbaren Charakterschwäche dieses einst vielgeliebten, später vielgeschmähten Königs ist das ebenso unleugbar Gute, das er geschaffen, zu seinem bittern Unrecht in Vergessenheit geraten. Noch immer pflegt man seine Person wie seine Zeit durch die giftig-grünen Brillengläser zu sehen, die eine Schar gewissenloser Pamphletisten geschliffen und gefärbt hat. Gewiß, er hatte Fehler, die bei einem Könige doppelt schwer ins Gewicht fallen, aber er hatte auch die Tugenden dieser Fehler, um derentwillen ihm manches zu verzeihen ist. Und eine dieser Tugenden, seine Kunstliebe und, was mehr sagen will, sein Kunstverständnis - die strahlende Kehrseite seiner Verschwendungssucht — ist seiner Residenz Berlin zu ganz besonderem Vorteil geworden.
Er hat gebaut - nicht wie Friedrich der Große nach altbewährtem Muster und lediglich auf den „königlichen coup d'oeil" hin, sondern als ein Grandseigneur von Geschmack und von jener Freigebigkeit, auf deren Ruhm viele preußische Herrscher allzu willig Verzicht geleistet haben. Sein Instrument war eine eigens von ihm geschaffene Behörde, das Königliche Oberhofbauamt, dessen Vorsitz der geschäftseifrige und geschäftskundige Minister v. Wöllner führte — auch er einer der allgemein verdächtigten „Dunkelmänner" dieser Regierung -, während die künstlerische Leitung in den Händen des aus Schlesien verschriebenen und dort schon mannigfach bewährten Baumeisters Langhans lag, dessen bedeutendste Berliner Leistung das Brandenburger Tor geworden ist. Ein Stab von Beamten, d. h. von selbständigen Architekten, stand dem Direktor zur Seite; zugleich wurde