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Die Erwerbung der Mark Brandenburg durch das Luxemburgsche Haus : Eine Denkschrift zur Feier des 24sten März 1840 Seiner Excellenz dem Königlichen Wirklichen Geheimen Staats- und Justiz-Minister [et]c. Herrn von Kamptz ehrerbietigst dargebracht / von dem Vereine für Geschichte der Mark Brandenburg. [Adolph Friedrich Riedel]
Entstehung
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Bruder Stephan, und der Wunſch durch des Kaiſers Beiſtand, ſeine Gewaltthat ungeſchehen zu machen, ſtimmte unter dieſen Umſtänden die Brandenburgſchen Brüder geneigt, die Zuſicherung des Beiſtandes vom Kaiſer mit der völligen Ausſchließung ihrer Baierſchen Verwandten von der Succeſſion in die Mark Bran denburg zu erkaufen. Am 18. März 1363 wurde zwiſchen dem Kaiſer und den Markgrafen von Brandenburg zu Nürnberg ein Erbvertrag geſchloſſen, worin zur Ausſchließung der Baierſchen Seitenverwandte, von der Succeſſion in der Mark Branden burg, dieſe für den Fall des Abſterbens der Markgrafen ohne Hinterlaſſung von Leibeslehnserben, den männlichen Erben des Kaiſers zugeſichert wurde*). Der Plan war auch, bevor er zur Ausführung kam, ſchon in der Mark bekannt geworden**). Denn am 6. März erließen die Fürſten von Anhalt, denen die Stadt Brandenburg verpfändet war, ein Schreiben an dieſelbe, worin ſie ſelbige auffordern, dem Kaiſer Karl und deſſen Erben nicht die Erbhuldigung zu thun, da ſie ihnen bereits die Pfand huldigung geleiſtet hätte. Zugleich ertheilten ſie der Stadt einen Schutzbrief.*)

Indeſſen hofften die Markgrafen Ludwig und Otto ver, geblich auf des Kaiſers Beiſtand in der Streitſache über Ober: baiern. Das Jahr 1363 verſtrich unter fortgeſetzten Verhand lungen, wodurch der Kaiſer nur ſeinem Hauſe das auf die Mark Brandenburg erlangte Succeſſionsrecht ſicher zu ſtellen ſuchte. Zunächſt erwirkte er dazu den Conſens der Churfürſten von Sachſen, von Mainz und von der Pfalz. Dann begab er ſich gegen das Ende des Juli ſelbſt in die Mark, um die Hul­digung für ſeinen Sohn Wenzel anzunehmen, den Vaſallen und Städten ihre Privilegien zu beſtätigen, die Beſorgniſſe der

*) Gercken, Cod. dipl. Brand. III, 110. Lünig Cod. germ. dipl. 1, 1278.

**) Garcaeus Successiones 133. Gercken Stiftshiſtorie von Bran denburg 166.