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Die Erwerbung der Mark Brandenburg durch das Luxemburgsche Haus : Eine Denkschrift zur Feier des 24sten März 1840 Seiner Excellenz dem Königlichen Wirklichen Geheimen Staats- und Justiz-Minister [et]c. Herrn von Kamptz ehrerbietigst dargebracht / von dem Vereine für Geschichte der Mark Brandenburg. [Adolph Friedrich Riedel]
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gethan hatten und nicht nur die Zurückgabe der dieſem ausge ſtellten Verſicherungs⸗Urkunden, ſondern auch Briefe des Her zogs Stephan verſchaffen, worin dieſer für ſich und ſeine Erben den Landen des Markgrafen entſage. Inſonderheit aber erfährt

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man aus dieſer Urkunde, daß die nächſte Veranlaſſung zu die ſem Schritte ein Verſuch Kaiſer Karls war, den nach Nürn berg zu ihm geladenen Markgrafen Otto zur Abtretung der Mark Brandenburg bei ſeinen Lebzeiten zu bewegen und daß der Kaiſer, als der Markgraf ſich dieſer ſchimpflichen Zumu thung nicht fügen wollte, ihn förmlich, durch einen in des Markgrafen Herberge geſchickten Rath, feine Feindſchaft ankün­digen ließ, auch dieſe Abſage gegen einen eignen Rath des Markgrafen, welchen dieſer demnächſt an den Kaiſer geſandt hatte, nochmals wiederholte und dem Markgrafen am 22. Juni von Prag aus einen förmlichen Abſagebrief überſandte. Im Juni deſſelben Jahres unternahm der Kaiſer auch wirklich einen Kriegszug gegen die Mark Brandenburg, wie außer dem Berichte Balbin's, eine Verſchreibung des Königs Ludwig von Ungarn und des Herzog Stephan des Jüngern von Baiern gegen die Herzöge von Oeſtreich vom Mittwoch vor St. Ulrichs Tag 1371 dieſes Inhaltes zeigt, daß ſie un­geachtet des Krieges, den Kaiſer Karl gegen die Mark Bran denburg führe, in Beziehung zu dem Lande Oeſtreich in Frieden verbleiben würden**). Den Kaiſer leitete bei dieſem Feldzuge, wie die Inſtruktion der an den Pabſt geſchickten Geſandtſchaft (Nr. II.), welche in dieſe Zeit gehören muß, darthut, keine andere Abſicht, als den Markgrafen Otto ſogleich des Beſitzes der Mark Brandenburg völlig zu berauben. Daß der Mark, graf die Verträge mit dem Luxemburgſchen Hauſe nicht nur

*) Derſelbe iſt gedruckt in Pelzels Kaiſer Karl IV. Thl. II. Ur: kunden⸗Anhang p. 326. **) Urk. des Wiener Archives.

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