Druckschrift 
Die Erwerbung der Mark Brandenburg durch das Luxemburgsche Haus : Eine Denkschrift zur Feier des 24sten März 1840 Seiner Excellenz dem Königlichen Wirklichen Geheimen Staats- und Justiz-Minister [et]c. Herrn von Kamptz ehrerbietigst dargebracht / von dem Vereine für Geschichte der Mark Brandenburg. [Adolph Friedrich Riedel]
Entstehung
Seite
13
Einzelbild herunterladen

* 6 en NED r

em

13

nicht gehalten; ſondern auch ohne des Kaiſers Conſens, ja ſo gar in feindlicher Abſicht gegen denſelben, ein Reichslehn will kürlich einer andern Dynaſtie verſicherte und dieſer Huldigung leiſten ließ, ſchien dem Kaiſer hinlängliche Rechtfertigung ſeiner Intention zu enthalten. Bei der Ausführung war aber wohl vorzüglich auf kräftiges Zuſammenwirken mit Pommern und Mecklenburg gerechnet.

Doch dies Mal war die Verbindung der Feinde dem Kai­ſer zu mächtig, um denſelben in offenem Felde zu begegnen; beſonders geſtaltete ein zwiſchen Ungarn und Baiern abge­ſchloſſenes Schutz und Trutzbündniß, die Lage des auf einen ſo ausgedehnten Krieg nicht vorbereiteten Kaiſers bedenklich. Indem dabei auch die Anſtrengungen, welche von Mecklenburg ſcher und Pommerſcher Seite gegen die Mark Brandenburg gemacht wurden, unbedeutend blieben; ſo kehrte der Kaiſer, unter dem Scheine der Friedfertigkeit für das Erſte wieder auf den Weg der Unterhandlungen zurück. Es kam zwiſchen den gerüſteten Partheien, jedoch, wie es ſcheint, ohne Einſchlie ßung Pommerns*) und Mecklenburgs, im October 1371 ein Waffenſtillſtand auf 17 Jahre zu Stande. Otto, Markgraf von Brandenburg, und ſein Bruder Stephan der Aeltere nebſt deſſen Söhnen Stephan, Friedrich und Johann beſiegelten für ſich und für König Ludwig von Ungarn, Erzbiſchof Pilgrin von Salzburg und andere Helfer, den Waffenſtillſtandsvertrag mit Kaiſer Karl IV., mit feinen. Söhnen, mit Johann von Mäh ren und mit dem Erzbiſchof Albrecht von Magdeburg ſo wie mit den Herzögen von Oeſtreich den 16. October; und Burggraf Friedrich von Nürnberg, fo wie Landgraf Johann von Leuch tenberg, dehnten dieſen Vertrag, als Vermittler zwiſchen dem Kaiſer und den folgenden, unter dem 23. October noch auf

*) Mit Pommern wurde im Juli unter Vermlttelung des Dänenkönigs ein Friede auf zehn Jahre geſchloſſen.