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Biſchof Ludwig von Bamberg, ſo wie auf Friedrich, Balthaſar und Wilhelm, Markgrafen zu Meißen, aus. Als Endtermin des Waffenſtillſtandes wurde in beiden Urkunden 3) das Pfingſtfeſt des Jahres 1373 angenommen. Durch dieſen Waffenſtillſtandsvertrag hatte der Kaiſer Zeit zu Unterhandlungen gewonnen, um die Bündniſſe ſeiner Feinde zu trennen und eigne anzuknüpfen; und mit welchem Eifer der Kaiſer für ſeine Zwecke arbeitete, während der Markgraf Otto die Zeit wohl ziemlich ſorglos verſtreichen ließ, davon legt die Inſtruction der in dieſe Zeit an die päbſtliche Curie abgeordneten Geſandten ein inter— eſſantes Zeugniß ab. Der Kaiſer hatte darnach durch Ver— handlungen ſelbſt, mit Hülfe perſönlicher Zuſammenkunft an den Grenzen, den König von Ungarn dahin gebracht, daß dieſer einen Vertrag mit ihm einzugehen Willens ſchien, wornach keiner von ihnen in des andern Länder und Beſitzungen einbre— chen oder ſolche ſich zueignen ſollte. Doch als es zur Aus— wechslung der Urkunden kam, zog der König von Ungarn wieder zurück, indem er an ſeine gegen Baiern übernommene Verbind— lichkeit zur Hülfsleiſtung ſelbſt gegen den Kaiſer erinnerte. Vergeblich bot der Kaiſer Alles auf, die ihm vorzüglich dro— hende Ligue zwiſchen Baiern und Ungarn zu trennen. Der König von Ungarn beharrte dabei, und dem Kaiſer blieb nichts Ande— res als die Ausführung der Drohung übrig, ſich ſelbſt eben ſo gegen den König von Ungarn mit den Herzögen von Oeſtreich zu verbinden, wie dieſer ſich gegen den Kaiſer mit Baiern ver— bunden hatte.
Den Baierſchen Fürſten ließ der Kaiſer— wie er we— nigſtens gegen den Pabſt behauptete— durch den Patriarchen von Alexandrien, den apoſtoliſchen Nuntius, mehrere Vergleichsvorſchläge antragen. Zuerſt ſchlug er ihnen vor, den König von
2) Urk. im Wiener Archive.