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wenigſtens einen ruhigen Tod, den er bald hernach fand. Lud— wig der Römer genoß unter beſtändigem Drucke äußerſter Finanznoth kein Jahr des Friedens; Zwietracht mit der Kirche und mit feinen baierſchen Verwandten, Kriege mit den Nachbaren und innere Aufſtände und Zerwürfniſſe wechſelten unauf— hörlich mit einander ab; er ſtarb unter dieſen Kämpfen, nachdem er zuletzt noch ſeinen Theil dazu hatte beitragen müſſen, die Pläne des Kaiſers im Rechte zu begründen, deren bedaurens— werthes Opfer ſein Bruder Otto wurde und denen auch ein kräftigerer Fürſt vermuthlich erlegen ſeyn würde.
Zuletzt theilt unſere Wiener Handſchrift noch einen inter— eſſanten Abriß einer ſtatiſtiſchen Beſchreibung der damaligen Mark Brandenburg mit, welche der Königl. Böhmiſchen Kanzlei zur Ueberſicht des neuerworbenen Landes dienen mogte. Die Mark Brandenburg zerfiel darnach in 5 Provinzen. 1. Die Neu— mark Branden burg. 2. Die Altmark Brandenburg. 3. Die Prignitz 4. Die Ukermark. 5. Die Mark über die Oder.
J. Die Neu mark Brandenburg war die bedeu— tendſte dieſer Provinzen und enthielt:
1. Die Städte Brandenburg, Alt⸗ und Neuſtadt mit einem Bisthume, Berlin, Cöln, Frankfurt, Straußberg, Müncheberg, Landesberg, Eberswalde, Bernau, Belitz, Briezen, Mittenwalde, Görzke, Nauen, Rathenow, Köpenick, Stadt und Veſte Spandow, die Schlöſſer Breden, Saarmund, Buten, das Städtchen Müllroſe, ſo wie Schloß und Städtchen Trebin.
2. An Fürſten und Edlen den Biſchof von Branden— burg mit dem Schloß und Städtchen Zieſar, den Biſchof von