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6 Chronica der Marck Brandenburg/ Von der Gotthen Zug vnd einfal in dieſen
Landen.
Mdrey hundert fuͤnff vnd zwanzigſten Jahr vor Chriſti Se
burt/ welches iſt das fuͤnffte Jahr nach anfang der dritten Monarchien/ vnd
WV daß drey tauſend ſechs hunderſte vnd ſechs vnd viertzigſte Jahr von anfang der
Welt/ find die Gotthen(dauon noch die ſtedte, Gottha in Duͤringen/ vnd Goͤttingen/
in Sachſen/ die nahmen heutiges tages haben vnd behaltem in dieſe lande gefallen/ vnd haben darein mit fewer vnd waffen mercklichen ſchaden gethan.
Die ſer Gotthen Nahmen ziehen etliche her à bonitate, von der gutthetigkeit/ Darumb das es in friedes zeiten ſehr fromme vnd gute Leute geweſen/ wie man dagegen die einwohner des landes ſchleſien eines theils Quados(die Quaden) genennet/ daß fie boͤſe Tranniſche Leute geweſen/ die jederman ſchaden zugefůget.
Ihres Koniges Wapen ſol ein Hamel/ vnd des Volckes ein Drach geweſen fein. Vnd ſagt Srigelius im orat. funebri de Alberto, Comite Schvvartaburgico, hits uon alſo: ln vrbe Gothana Gotthorum inſigne, Draco nimirum contortus& alatus, in baſi vetuſtiſſimæ turris ſaxo inciſum, conſpicitur. Iſt auch(wie Reinerus Reineccius berichtet im buͤchlein von des Adels anfenglichem herkommen) daſelbſt noch ein Lamb zuſehen/ daß etwan beyderley dieſe Wapen damit bedeutet worden. Ein gleiches(ſagt Reineccius) findet man auff dem Schloß Wartberg/ bey Eyſenach/ nur das der Drache einen Menſchen im Rachen hat.
Von erbawung der alten Stad Soldwedel. K ZZ Vr drey hundert ond ach
zehenden Jahr vor Chriſti cs C o burt/ im drey tauſend ſechs hundert drey vnnd funfftzigſten Jahr nach der Welt anfang(in welchem Ant ipater, des Reichs Macedoniæ Gubernator, geſtorben) ollen die Longobardi, Erſtlich die alte Stad Soltwedel in der alten Marck zu bawen angefangen haben/ wie Enze— us anzeiget. ———— 1 Den Nahmen dieſer Stad deriuiren etliche von dem Abgott S Ol. K., welcher des ohrts von den alten Heydniſchen Eins wohnern fol geehret worden ſein/ denn fie auch ein Phanum oder kirchlein alda gebawetvnd es Soltwel genand/ als ein Hauß der Sonnen. Denn Sol(ſprechen fie) heiſſet auff deut ch ſo viel/ als Sonne/ vnd Wel auff alt deutſch/ heiſt ein Hauß. Daͤher man auch ſagt: Welſand/ das iſt/ Sand im hauſe/ eder auß ſand/ damit man ſchewert/ oder das die ſchmiede im Haufe gebrauchen. Wie man denn auch ſagt: Weller. wand, das iſt/ ein Wand des hauſes/ ſo vmbs Hauß gehet/ wie in der Magdeburgiſchen Börde/ in Dur ingen/ vnd anderßwo mehr zuſehen iſt. Andere meinen/ ſie habe den nahmen von den Saltzbruͤnnen/ die vorzeiten alda ſollen geweſen ſein: Bie fie denn auch derhalben von vielen Saliſquella genennet wird. Aber hieuon ſagt Enzelius in feiner Altmaͤrckiſchen Chroniken alſo: von dem wort Sali ſquelfa, dauon etliche jhre derinarion nehmen weiß ich nichts zuſagen. Solten aber alle oͤhrter Saliſqueſſa oder Saltzwedel heiſſen/ da Saltzbrunnen weren/ muſten viel Saltzwwel fein, Hactenus E. zelius. Es haben aber die Longobardi, fo Soltwedel anfenglich gebawct/ damals ge, wohnet jm Ertz vnnd Biſchoffthumb Magdeburg vnd Halbe 7
t| erſtad/ vnd in der alten Marck/ vmb Soltwedel/ Gardaleben/ vnd da herůmb. Ihren nahmen ziehen etliche
von
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