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Annales Marchiae|| Brandenbvrgicæ,|| das ist|| Ordentliche|| Verzeichnuß vn|| beschreibung der fürnemsten vnd|| gedenckwirdigsten Märckischen Jahrgeschichten vnd Historien,|| so sich vom 416. Jahr vor Christi Geburt, bis auffs 1596. Jahr|| im Churfürstenthumb Brandenburg, vnd dazu gehörenden Landen vnd|| Herrschafften, von Jahr zu jahr begeben vnd|| zugetragen haben.|| Aus vielen glaubwirdigen Scribenten vnd Büchern, auch aus|| bewerten vrkunden vnd vielen alten monumentis, zusam-||men getragen vnd beschrieben.|| Auch mit vielen Bildnüssen vnd Figuren gezieret, vnd mit einem vollkom-||menen vnd richtigem Register verfasset,|| Durch|| M. Andream Angelvm, Strvthiomon-||tanvm.||
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369
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Das dritte Buch 369

Den zehenden tag Januarij hat Marggraff Johan Georg Churfuͤrſt zu Bran­denburg/ etc den Naht vnd die Gemeine beyder Staͤdte/ Berlin vnd Con/ gen Hofe beſcheiden/ vnd die Erbhuldigung von jhnen genommen.

Den dreyzehenden tag Januarij/ welcher der zehende geweſen nach deß Chur fuͤrſten abſter ben/ iſt auch mit tode abgangen Marggraff Johans zu Cuͤſtrin/ deß verſtorbenen Chur fuͤrſten Bruder: wie denn auch Cardinus ſol prognolticiret haben/ das beyde Bruͤ­der innerhalb zehen tagen mit tode abgehen wuͤrden. Enxzelius, Iuſtus, Reineccius, Hildenſemus.

Man ſchreibet auch diß von jhm/ daß er feinem Herrn Bruder dem Churfuͤrſten geſchrieben habe/ er wolte den dreyzehenden Januarij zu jhm kommen/ nnd von vielen groſſen haͤndeln mit jhm vnterredung halten. Welches gleich ein ſonderlich omen vnd vaticiniĩum geweſen. Denn am j3. Januarij wie zuuor gemeldet) iſt er geſtorben/ vnnd alſo zu ſeinem Bruder kommen. Da man jhn außgeweydet/ hat man in der Blaſen ein ſteinlein gefunden/ in der groͤſſe vnd geſtalt einer Lohrbonen/ vnd fo ſcharff/ als die heff­te an den Schwerdtern. Das Hertz iſt jhm gar eingeſchrumpffen geweſen/ vnnd da man daſſelbe auffgeſchnitten/ iſt kohl ſchwartz blut heraus gefloſſen. Er iſt aber daſelbſt zu Cuͤſtrin/ auff den erſten tag Februarij/ zur Erden beſtattet worden. Enxzelius, Iu­ſtus, Reine ccius, Hildenſemus.

Durch diefen toͤdtlichen abgang Marggraff Johanſen ohn Männliche Erben/ if auch die newe Marck/ ſampt dem Hertzogthumb Croſſen, dem Lande Sterneberg/ den Herrſchafften Cotbus/ Storckaw vnd Beſekaw/ an C. 5.& zu Brandenburg/ Marg­graff Johan Cyeorgen/ meinem Gnaͤdigſten Herrn erblich gelanget.

Den vierden tag deß Mertzmonats/ am Sontag lnuocauit, deß nachts zwiſchen acht vnnd neun vhr/ da der Mond hell leuchtete/ ſtund gegen Morgenwerts eine helle ſiechte wolcke/ als wolte noch ein Mond darunter aufgehen. Aus derſelben Wolcken glengen darnach viel lange weiſſe ſtralen/ wie ein groſſer Rauchdampff. Es lauſchet auch offt gar blaw/ wie Schweffel Kertzen. Aber gegen der Sonnen auffgang/ oder gegen das der tag widerumb ſolte anbrechen/ wurden die weiſſen ſtralen allzu ſammen in rohte verwandelt. Va. Rudolphus. n

Im Aprilen ſahe man faſt acht tagelang die Sonne blutrot auff vnd vntergehen: vnd lieſſen ſich auch ſonſt allerley ſelzame Geſichte am Himel ſehen. Idem.

Sonnabends nach Vocem lucunditatis hat der Durchlauchtigſte vnd Hochge­borne Faͤrſt vnd Herr/ Herr Johan Georg/ Marggraff vnd Churfuͤrſt zu Branden­burg/ ere die Erbhuldigung von beyden Staͤdten Brandenburg in der newen Stadt daſelbſt genommen. Breuiarium Autoris. 5

93 tauſent fünf hundert zwey vnnd ſieben igſten jahr nach Chriſti Geburt, am neun vnd zwanzigſten Junij/ welcher war der tag Petri vnd Pauli/ war ein Newmaͤr­cliſther Landtag zu Cüffrin/ da die vom Adel von der Hufen Aller zween Thalet/ auff um jahrlang/ zugeben verwilligten/. den Bawren ward ein Thaler von der Hu­en zugeben aufferleget. Breuiarium Autoris. J;

, Den. 5 Nouembris/ vmb ſieben vhr auff den Abendiſ zur Welt geborn der Durchlaͤuchtige vnd Hochgeborne Fuͤrſt vnd herr/ Herr Johan Sigmund, Marg­graff zu Brandenburg/ Herrn Joachim Friderichs/ Poſtulirten Adminiſtratoris dep Primats vnd Ertzſtiffts Magdeburg/ ete elteſter Sohn. Re ineccius.

Newer Wunderſtern am Himmel.

Ben an dem tage/ daran Marggraff Johan Sigmund geborn ward/ oder(wie etliche wollen) den ſiebenzehenden Douembri/ er chien im Him­liſchen kbꝛeſtirn Ca ß iope ein ſchoͤner vnnd leuchtender Stern der von. groͤſſe vnd funckelnden klarheit/ von vielen für den Morgenſtern anfaͤnglich gehalten

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