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Annales Marchiae|| Brandenbvrgicæ,|| das ist|| Ordentliche|| Verzeichnuß vn|| beschreibung der fürnemsten vnd|| gedenckwirdigsten Märckischen Jahrgeschichten vnd Historien,|| so sich vom 416. Jahr vor Christi Geburt, bis auffs 1596. Jahr|| im Churfürstenthumb Brandenburg, vnd dazu gehörenden Landen vnd|| Herrschafften, von Jahr zu jahr begeben vnd|| zugetragen haben.|| Aus vielen glaubwirdigen Scribenten vnd Büchern, auch aus|| bewerten vrkunden vnd vielen alten monumentis, zusam-||men getragen vnd beschrieben.|| Auch mit vielen Bildnüssen vnd Figuren gezieret, vnd mit einem vollkom-||menen vnd richtigem Register verfasset,|| Durch|| M. Andream Angelvm, Strvthiomon-||tanvm.||
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Chronica der Marck Brandenburg/

Erſtlich war er Jouialiſcher vnd bleicher farben/ vnd behielt feinen ſtandt/ farbe vnnd groͤſſe vier Monat lang vnuerruckt vnnd vn­uerwandelt. Darnach ward er etwas Mar­tialiſcher vnd roͤthlicher fewerfarb. Doch be­hielt er für vnd für feinen vorigen ſtandt/ biß

das er letzlich gar wider verſchwand.@cors

D gius Buſch von Nurnberg ſchreibet/ daß er ſechß hundert vier vnd ſechzig deutſcher Mei­len/ minus ein viertheil/ ſey gros geweſen.

Es wird aber dieſer Wunderſtern ſonder zweiffel nicht vergebens fein von Gott im Hi­mel geſchaffen/ ſondern daß er ein zeichen vnd vorbote habe fein ſollen deß zukunftigen vnd jetzt bald gegenwertigen juͤngſten Gerichtes/

welches aller Chriſtglaͤubigen Menſchen erloͤſung fein wird. Denn gleich wie Gott der HY Err die niorige zukunft ſeines lieben Sohns ins fleiſch durch einen mörigen fern den weiſen aus Morgenlande geoffenbahret(Matth 2.) der ſehr nidrig in der lufft ac gangen alſo daß er auch das Haus zu Bethlehem hat zeigen konnen/ darinn das Kindt­lein Jeſus geweſen/ mit Maria feiner mutter: Alſo hat er mit dieſem hohen ſtern/ der nit nidrig in der luffe/ſondern hoch an Himnel/ vnd zwar in Sphæra Vencris, nicht weit von der Sphæra Solis, geſtanden/ die hohe herrliche zukunfft feines lieben Sohns Jeſu Chriſti zum jungſten Gerichte bezeichnen wollen. Buntringios, Bucholcerus, Bomarius, Val. io ſphas,& c. Bernhards Sturmins hat die Jahrzahl in dieſem folgendem Chronodiſticho begricfs fen/ welches alſo lautet: Prob lIgloſa poLo ſpeCtat Vr ſteL La nltent]!: Ah IVu Ctas CLades tal Ia sTgna fer Vnt.

M. D. LXXII.

Am erſten Sontag deß Aduents iſt zu Spandaw bey ſeinem Bruder Zacharia geſtorben zoachim Nobel/ ein fürı mer Kriegßoberſter/ eines alters im ſieben vnnd funffzigſten jahr/ vnd iſt allda zu Spandaw folgendes mittwochs begraben worden.

Sein Epitaphium oder Grabſchrifft lautet alſo: Der Edel vnd viel kuͤhne Deld/ Jochim von Aobel/ ich dir meld/ Von jugent auff mit gutem raht/ Gar manche Schlacht beſuchet hat/ In PHolſtein/ Fuhnen/ Copenhagen/ In Vngern/ Sranckreich thet ers wagn. Der Graff von Aldenburg ſein muth Geſpuͤrt/ Der Sachs jhm auch war gut/ Zu Wacht vnd Rittmeiſter ſhn macht/ Feldmarſchalck jhn Für Magdeburg bracht. Die Claufen auch halff nemen ein. In Vngern Marſchalck muſt er ſeyn FJeldmar ſchalck im Braun ſchweiger Land War er/ braucht ritterlich ſein hand/ Da Hertzog Moritz fiehl der Held/ Feldmarſchalck er war kuͤhn im Feld.