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Annales Marchiae|| Brandenbvrgicæ,|| das ist|| Ordentliche|| Verzeichnuß vn|| beschreibung der fürnemsten vnd|| gedenckwirdigsten Märckischen Jahrgeschichten vnd Historien,|| so sich vom 416. Jahr vor Christi Geburt, bis auffs 1596. Jahr|| im Churfürstenthumb Brandenburg, vnd dazu gehörenden Landen vnd|| Herrschafften, von Jahr zu jahr begeben vnd|| zugetragen haben.|| Aus vielen glaubwirdigen Scribenten vnd Büchern, auch aus|| bewerten vrkunden vnd vielen alten monumentis, zusam-||men getragen vnd beschrieben.|| Auch mit vielen Bildnüssen vnd Figuren gezieret, vnd mit einem vollkom-||menen vnd richtigem Register verfasset,|| Durch|| M. Andream Angelvm, Strvthiomon-||tanvm.||
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384 Chronica der Marck Brandenburg/

rentiam cœli beſchrieben wurden/ die gaben ein ſolch Liecht von fich/ das man dabey hette ſchreiben vnd leſen konnen/ vnd flunckerten endlich gegen einander/ als wenn ſie gegen einander geſchoſſen/ vnnd mit einander geſcharmuͤtzelt hetten: Welches dann ſehr ſchrecklich anzuſehen war. Hactenus Colerus.

Es folgete aber auff diß fewer zeichen alßbaldt eine grewliche algemeine Kranck­heit/ welche die Ertzte Febrim maligaam cum catarrho odor catarrhoſam nenneten. Dieſe Kranckheit flog/ als ein ſagſtia volans/ in wenig tagen durch ganz Europam/ nam Könige/ Furſten, Graffen/ Herrn/ vom Adel/ Bürger vnd Bawren ein/ vnnd legte fie alle ohn vnterſcheidt danider. Die Leute bekamen eine treff liche Hitze, wur­den heiſcher/ das fie kaum reden kuͤndten/ vnd vmb die Bruſt vnd Yertz hatten ſie gros bedrengnts. Es ſielen auch groſſe Heuptwehetage mit ein/ vnnd folgete ein gar be­ſchwerlicher Huſten. Doch ſtuͤrben an dieſer Kranckheit(Gott lob) wenig Leute. Denn der meſſte theil genas am vierdten Tage: wie wol ſich jhrer viel auch biß an den achtzehenden Tag damit ſchleppen muſten. Pomarius, VVernerus, VVinzenb­

Val. Rudolphus, En zehenden Tag Octobris . iſt ein Comet erſchienen/ mit einem ,, rauchfarben tunckeln vnd breiten ſchwantze/ x(ZZ 22 ſehen laſſen bis auff den dritten Noucmbris. Bomarius. V Vinzenbergius; Val. Rudolph.

Den erſten tag des Wintermonats/ iſt wider ein gres Jewrzeichen am Himel geſehen worden/ in der form ond geſtalt ei­nes halben Circkels/ vnd einer auff geworſ­fenen S chantzgruben dauon viele vnd lan­ge Stralen gangen/ vnnd gleich/ als ein groſſes Fewer/ haben angefangen zu hren­nen. Die zeichen hat man vngefehr/ von zwey vhren bis vmb acht vhr vor Mittage

geſehen. VVinzenbergius.

Den zwantzigſten Tag Decembris iſt zum Berlin geſtorhen der Ichtbare vnnd Hochgelahrte Herr Heinrich Goldbeke⸗ /. 6. D. Chur für ſtlicher Brandenbuͤrgi­ſcher Raht/ feines alters im zwey vnd funfftigſten Jahr/ wie[ein Epitaphium daſelbſt in S. Nicolai Kirch außweiſet.

Am Tage Sanct Thomæ Apoltoli; des Nachts vmb zwoölff vhr/ fake man zu Hauelberg anffin Kirchhoffe ein leibliches Meines Kindelein, in Schneewelſſen KRlel­dern/ bisweilen mit gefaltenen Haͤnden niederkniend/ biß weilen auffſtehend/ vnnd hin vnnd wider lauffend, biß es letztlich gantz vnd gar verſchwunden. Je lenger man aber daſſelbige Kindlein anſahe/ je lieblicher vnd holdſeliger/ ja je heller vnnd glen­tzender es wardt.;)

In die ſem vy so. Jar geſchahe zu Zyieſer ein groſſer Brandtſchade/ darin viel Henſer vnd andere Gedewde auffgiengen. Marchtia Autoris.

Item in die ſem Jahr/ im Mertz/ April vnd Meymonat/ hat ein junges Megd­lein/ etwa von drehzehen jaren/ eines Scheffers toͤchterlein zu Schoͤnbeche/ bey Sten­del in der alten Marck/ zun zeiten/ wann es ſhr ankomen/ ſehr erſchreckliche vnd traw­rige dinge geweiſſaget. Anfenglich in parocſtino hat fir groſſen ſchmertzen vnd anaft an Leib vnd ſeele gefuͤhlet/ alſo das fie für groſſer angſt geſchwißzet vn gewim elt. Ach hat FE alsdann mit kiffen Seufftzen geſagt/ wie werde ich armes Wuͤrmlein geplaget: welche Angſt vnnd Pein mus ich/ vmb der Gottloſen/ Verflachten vnnd Verdam­pten willen leiden: Denn ich bin jhnen ein Spiegel vnnd Schaw ſpiel geſent A

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