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Annales Marchiae|| Brandenbvrgicæ,|| das ist|| Ordentliche|| Verzeichnuß vn|| beschreibung der fürnemsten vnd|| gedenckwirdigsten Märckischen Jahrgeschichten vnd Historien,|| so sich vom 416. Jahr vor Christi Geburt, bis auffs 1596. Jahr|| im Churfürstenthumb Brandenburg, vnd dazu gehörenden Landen vnd|| Herrschafften, von Jahr zu jahr begeben vnd|| zugetragen haben.|| Aus vielen glaubwirdigen Scribenten vnd Büchern, auch aus|| bewerten vrkunden vnd vielen alten monumentis, zusam-||men getragen vnd beschrieben.|| Auch mit vielen Bildnüssen vnd Figuren gezieret, vnd mit einem vollkom-||menen vnd richtigem Register verfasset,|| Durch|| M. Andream Angelvm, Strvthiomon-||tanvm.||
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388 Chronica der Marck Brandenburg/

geſtalt aber nicht der Farben/ ſondern faſt liecht/ mit fewerfarben vntermenget) gleich juſammen gefuͤget/ vnnd an einander verbunden wurden. Narchla& Breuiarium Autoris.

P. VVolffgangns Periſterus, damals Thumb Prediger zu Coͤln an der Spre­we/ hat jabeſchrieben Wunderzeſchen folgendes Sontage, nach geendigter Predigt/ alſo gedeutet/ vnd nachmals durch den Druck/ ſampt der Predigt/ außgehen laſſen/ wie folget. Der Widernatuͤrliche vnd vorkerte Regenbogen gibt vns zuvorſtehen vnd zuerkennen die vorkerte art vnd weiſe der Welt. Denn gleich wie die welt zu dieſen ſtzlgen legten vnd geſchwinden zeiten in Boßheit erſoffen vnd gar per kert iſt: Alſo ver­kert ſich auch das Firmament/ vnd alle Elementen. Vnd weil inſonderheit der Re­genbogen von Gott dem HERren anfenglich zu einem nadenzeichen der gantzen welt in der Lufft dargeſtellet vnd verordnet iſt worden/ dabey zu gedenken/ das es G Vtt ge­rewet habe/ das er die erſte Welt durchs Waſſer vortilget habe vnd das er forthin der geſtalt ond fo grawſamlich dieſelbe mit dem Waſſer nicht vberſchwemmen noch er ſeuf­fen wolle: So wil er nun mit dem vnnatůrlichen vnnd verkerten Regenbogen dagegen bedeuten vnd zuuorſtehen geben/ das ſolches Gnadenzeichen numehr auch ſolle ſein en­de nemen/ vnd das er auff eine andere weiſe die Welt ſtraffen vnd vorderben wolle/ nem­lich durch das Fewer: wie denn auch Petrus dauon zeuget/ vnd ſpricht in feiner andern Epiſtel am dritten Capittel: Alſo auch der Himmel vnnd die Erde werden durch ſein Wort geſparet/ das fie zum Fewer behalten werden/ am Tage des Gerichts vnd Ver­damnis der Gottloſen Menſchen. Item/ am tage der Zukunfft des HErren werden die Himel zergehen mit groſſem Krachen/ die Element aber werden für hitze ſchmeltzen/ vnd bie Erh/ vnd die Werck/ die drinnen ſind/ werden vorbrennen. Vnnd derpoſtel Paulus ſprieht in der erſten Epiſtel an die Corinther am dritten Capittel/ das eis nes jeglichen Me nſchen Werck durchs Fewr ſolle bewehret werden. Das ſey von dem onge wohnlichen vnd wunderbaren Regenbogen auffs aller kuͤrtzeſte erinnert vnd gedeutet

Was ferner die z. Sorien belangt/ anman auch aus andern dergleichen vnd zum offtern geſehnẽ zeichẽ was drauff gefolgt/ leichtlich abnẽen vn erklerẽ. Es haben aber ſolche trennungen der Sonnen gemeiniglich bedeutet allerley ſpaltungen der Lehr in der H. Chriſtlichen Kirchen/ ſo wol auch allerley zertrennungen vnd enderungen in Politi­ſchen Regimenten/ vnd das aus dieſem Grunde. Erſtlich was den Geiſtlichen Zu­ſtandt der Kirchen Gottes belanget/ darumb/ die weil im Malachia am vierdten Cap. Chriſtus die Sonne der Gerechtigkeit genennet wird/ vnd im Johan. am Erſten Cap. Das Liecht fo in der Finſternis ſcheinet/ vnd alle Menſchen erleuchtet/ die in dieſe Welt kommen. Bb aber nu wol dieſelbige einige Sonne an jhr ſelbſt nimmermehr getren­net wird/ noch getrennet kan werden zu keinen zeiten: So finden ſich doch allerley Ke­tzer vnd Vorfuͤhrer/ die in Kirchen vnd Schulen groſſe vnnd ſchaͤdliche Spaltungen anrichten/ vnd ſich ſelbſt auch für Sonneu auffwerffen/ vnd von vielen darfür ange­ſehen vnd gehalten werden/ fo fie doch nicht Sonnen ſind/ fondern nur euſſerlichen Schein der Sonnen haben. Wie ſie denn auch den rechten Glantz der Sonnen nicht haben/ vnd von der waren Sonnen in Kurtzen vortrieben onterdruckt vnd nich­tig gemacht werden. Item/ gleich wie die vnechten Sonnen den Glantz von ſich nicht haben(denn in der warheit find fie keine Sonnen, ſondern haben jhren Schein von der rechten Sonnen): Alſo find auch die Ketzer an jhnen ſelbſt nichts/ ſondern das fie nur den Namen haben/ vmb der Sonnen der Gerechtigkeit willen weil fie in Kir­chen Emptern ſitzen/ oder auch Schullehrer ſind, vnd den Schein haben/ als ſein ſie auch Chriſti Junger vnnd rechtſchaffene Lehrer: da doch der Außqgang vnd das Ende bezenget/ das ſie falſche/ vnechte/ ſelbſt auff geworffene Sonnen ſein/ darumb fie auch von dem waren Liecht Jeſu Chriſto zu nichte gemacht werden/ das jrLiecht mus aus,

gehen/ vnd nimmermehr wider ſcheinen. Wie aber auch ein wunderbarer Bogen* behde