292 Chronica der Marck Brandenburg/
Illultris, generoſus& nobilis Dominus, Dominus Rochus, comes in Linar, II. luſtriſfimorum Principum Electorum, Marchionis Brandeburgenſis& Ducis Saonia Conſiliarius præcipuus in omnibus, quæ ad ſalutem& incolamitatem harum& vie cinarum regionum facere videntur, hanc ARAM proprijs ſumptibus, in honorem& laudem Dei opt. Max. fieri curauit& fecit.
Extructa eſt autem hæc ARA,& cum omnibus ſuis ornamentis parata, Anno Domini noſtri Ie ſu Chriſti nati ex virgĩne, 15 S2. die 17. Iulij: Cui ſit honor& laus & gloria in ſecula ſeculorum, Amen.
Den zehenden Nouembris war allenthalben in der Mittel vnnd Newen Marck ein groſſer vnd faſt vbernatůͤrlicher Wind/ der ſehr greſſen vnd mercklichen ſchaden an vielen Haͤuſern that/ auch zu Straußberg das Dach vom Kirchenthurme etlicher maſſen herunter warff. Br. Autor. 9
Im tauſent funf hundert drey vnd achzigſten jahr nach Chriſti Geburt/ den ein vnd zwanzigſten tag Februar/ war ein groſſer Hoff vmb die Sonne/ vor Mittage. Darauff folgete alßba d elne ſehr grimmige kalte. Idem. ges nach Inuocault/ welcher da war der zwey vnd zwanzigſte Februarij/ auff
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den Mittag vmb neun oder zehen vhr/ hat ein Schaff zu Templin zwey junge Lammer gehabt. Bald hernach aber omb ein vhr nach Mittage hat daſſelbe Schaf ein mon? ſtram oder mißgeburt gehabt/ der geſtalt wie folget: Es war diß monſtrum wie ein ausgeſtopfft par Dumbhs fen doch inwendig nicht holl vnd war vmbgeben mit krauſer(Ans ger wolle/ die man Schmaſchen nennet/ an der farben braunlaͤchtig/ wie junge Cannner wolle mitbringet. Wenn mans von oben angreiff vnd hielt/ ſo hieng es an der ferm gantz vnd gar als obengemelte Beingewande aber in der mitten hat es einen Dar mals feinen Nabeldarm/ dadurch es vielleicht feine Nahrung vom Schafe hat haben koͤnnen/ doch etwas dicker/ als ein lämmerdarm. Wenn man fie angreiff an dem ert/ da ſonſten das Gewand die Knie der Menſchen pfleget zubedecken/ ſo fuͤhlete man in einem jedern db nen groſſen ſtarcken knochen/ allentha ben geſchĩckt/ als wenn man Pumbhoſen angrieffedarinn ein Menſchenbein were. Zu vnterſt/ da ſich dieſe Kleidung an den Knien endiget/ ſo man die Wolle beſtriech da ſchub ſich die haut an den Beinen etwas vber Doch war es alles zugewachſen/ vnd inwendig(wie zuuor gemeldet) nicht holl. Allein wenn mans in der mitten angrieff/ fuͤhlete man einen ſtarcken Hufftnochen drinnen. Die gantze laͤnge dieſer mißgeburt/ war bey einer kurtzen halben Ellen: Die breitte oben war bey anderthalb viertheil von der Ellen/ oben weiter als vnten/ gar durchaus wie Puulbhoſen zu ſeyn pflegen.
Herr Virich Zaneus/ Diaconus zu Templin/ hat hie uon damals einẽ Tractat laſſen außgehen/ vnd diefe mißgeburt alſo erkleret/ wie folge: Meine gedancken(ſpricht er) find dieſe/ das der allmaͤchtige ewige Gott habe eben mit dieſer Mißgeburt geweiſet/ daß er die Kleldung der Menſchen damit meyne. Denn wie ſonſt die Menſchen von den Schafen mancherley Kleidung nemen/ welche etliche zu jhrer notturfft/ etliche aber zur hoffart/ ſtoltz onnd vberfluß gebrauchen: Alſo hat G Ott durch die ſe wunder geburt den Menſchen ſonderlich ven Kleidung predigen wollen. Vnd weil dieſe mißgeburt eben i der form vnnd geſtalt der Pumbhoſen geweſen/ darinnen ſich heute zu tage jhrer vie hefftig verſteigen/ vnd derſelben ſehr vberheben/ auch ſich darinnen viel beſſer duͤncken laſſen/ als andere Leute/ welche hoffart für Gott groſſe Sünde iſt: So weiſet der llebe getrene G Ott damit/ daß er neben andern Suͤnden vnd Mißbraͤuchen jhm auch die hoffertige/ prangende/ obe ſtehende/ grewliche/ vbrige Pumbhoſen ſehr vbel gefallen laſſe/ ond wo man ſich nicht von der Hoffart abwende/ dieſelbe gar ernſtlich ſtr affen wolle ·
Weiter/ das dieſe mißgeburt ſtumm iſt/ vnd doch gleichwol an tag gegeben/ zeiget an,
fon?
die ſtraffe ſey noch zu ruck/ vnd ſchlaffe/ doch ſey das zeichen herfür vnd ans Liecht men