405 Chronita der Marck Brandenburg/
durch die heilige Tauffe der Chriſtlichen Kirchen eingeleibet worden/ nach dem befehl des HERRN Chriſti/ da er Matth. 9. Mar. 70. vnnd Luca 8. alſo ſagt: Laſſet die Kindlein zu mir kommen/ vnnd wehret jhnen nicht/ denn ſolcher iſt das Reich Got, tes. Der Allmechtige Gott gebe dieſem jungen Zweiglein des Chur vnd Fuͤrſtlichen Stammes der Marck zu Brandenburg/ feines Geiſtes Krafft vnd Stercke/ das es in warer Erkentnis vnd Sekentnis Chriſti muͤge auffwachſen/ vnnd zunemen an Alter/ Weißheit vnd Gnade bey Gott vnd den Menſchen. dem.;
Die Woche nach Jubilate vnd Cantate/ war ziemlich rauch vnnd kalt wetter/ mit Nachtfroſten daher die Weinberge nicht geringen Schaden erlangeten.
Vmb dieſe Zeit haben die Landtreiter vnd Heide Knechte zu Königßberg den Cloſter Kirchhoff da elbſt/ den ſie etliche Jahr innen gehabt/ vnd zum Garten gemacht/ der Gemein gutwilliglich zum Begrebnis abgetretten/ vnnd iſt die einweihung des Neben Begrebrns geſchehen auff den dreyzehenden Tag Mai. Marcha Autors.
Den zwey vnd zwantzigſten Maij/ Mittwochs vor Pfingſten trug ſichs zu/ das drey Zimmer leute zu Straußberg hinaus giengen/ ſich miteinander im groſſen Ser/ ſo neheſt an der Stadt liegt/ vnd der Straus genennet wird/ zu baden. In dem ſie hiengiengen/ wurden ſie gefraget/ wo ſie hinaus wolten. Da andtwertete der einer/ vnd ſprach/ fie wolten hingehen/ vnd ſich erſeuffen. Was geſchahe? da ſie die Kleider abgelegt/ vñ ſich nu all drey ins Waſſer begeben hattẽ/ fehet der ſelb wider an/ vñ ſpricht:
Chriſt iſt crſian den funf ehen huren machen ein mandel:
Vnd ſpeyet noch mehr Gottloſe vnd Vnchriſtliche Rede aus. Weil er aber mit GotP J. ö 2(A
tes Wort ſpöteiſch vmbgangen/ vnd zuuor ſelber geſagt/ er wolte fich erfeuffen/ lies Gott feinen gerechten zorn vber jhn ergehen, das er von ſtundt an/ ehe es die andern beyde gewahr wurden/ jammerlich im Waſſer ertrincken vnd vmbkommen muſte/ zum exempel allen denen/ die Gottes Wort vnd feinen Heyligen Namen mißbrauchen/ vnd
auff ander Narrenwerck deuten. March.& Breuia Autoris.
In der erſten Wochen nach Trinitatis/ iſt zu Landtsberg an der Wartha ein ſehr ſchrecklich Vngewitter von Donner,. Regen vnd Wetterleuchten entſtanden. Ja es hat ſo ſehr geregnet/ das auch das Waſſer einer Ellen hoch auff dem Marckt geſtanden/ vnnd ein ſehr groſſes Stuͤck von der Stadt Mawren zu grunde gerſſſen hat. Ibidem. Den vierzehenden tag des Brachmonats hat es an etlichen oͤrtern der Mittels marck Blut gereghet/ alſo das mans eigentlich auff den blettern der baume vnd kraͤuter hat ſehen konnen. Ob man wol aber phy ſicas cauſas ſolches wunderbaren Blutregens erdencken vnd Berfür bringen kan. Wie den dieſelbe von gelaͤhrten in libris Merheorologicis erzelet werden) Jedoch Theologiſcher Weiſe/ dauon zu reden/ můſſen wir bekenpen/ das ſolche vbernaturliche Regen mehrertheils aus ſonderlicher Schick ung onnd verhengnus Gottes des Allmechtigen geſchehen/ etwas zufünfftiges damit anzuzeigen vnd die boͤſe ruchloſe Welt zur Buſſe zulocken. Denn wenn wir andere dergleichen Eyempel an ehen werden wir gewißlich befinden/ das alzeit ein ſonderlich vnglůckAuffruhr/ Empörung/ Blut vergleſſen/ etc, durch Blutregen ſey bedeutet worden. Als das ich derer nur etliche erzehle/ da Marcus Claudius vnd Qꝑintus Fabfus later DBürgermeiftere zu Rom geweſen/ hats zween Tage auffm Platz Vulcan Blut. gnet. Dazumal iſt Hannibal vmbkommen Item/ da Marcus Marcellos undl ub. ſius Sulpicius Buürgermeiſtere geweſen, hats in Præneſtino Blut geregnet. x a find die Galli vnd Ligures erleget worden. Item da P. darranus vnd G. Aulius Mr germeiſtere geweſen/ hats auch Blut geregnet darauff auch eine groſſe Schlacht ö folget. Item 7539. Jahr/ den Sontag vor Sanct Lucas tag/ von zwey wor bier 2. vier nach Mittage/ hats im Niderlande an etlichen oͤrtern in groſſer menge Blut ge
regnet. Darauf iſt daſelbſt im folgendem Jahr groſſer Lerm entſtanden.. erlich