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Annales Marchiae|| Brandenbvrgicæ,|| das ist|| Ordentliche|| Verzeichnuß vn|| beschreibung der fürnemsten vnd|| gedenckwirdigsten Märckischen Jahrgeschichten vnd Historien,|| so sich vom 416. Jahr vor Christi Geburt, bis auffs 1596. Jahr|| im Churfürstenthumb Brandenburg, vnd dazu gehörenden Landen vnd|| Herrschafften, von Jahr zu jahr begeben vnd|| zugetragen haben.|| Aus vielen glaubwirdigen Scribenten vnd Büchern, auch aus|| bewerten vrkunden vnd vielen alten monumentis, zusam-||men getragen vnd beschrieben.|| Auch mit vielen Bildnüssen vnd Figuren gezieret, vnd mit einem vollkom-||menen vnd richtigem Register verfasset,|| Durch|| M. Andream Angelvm, Strvthiomon-||tanvm.||
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422 Chronica der Narck Brandenburg/

Zum fuͤnfften/ kompt auch diß zumahl vordaͤchtig vor/ das ſich die ſer predige der hohen Obrigkeit vnd den predigern fein zu heuchlen, damit fie in Sicherheit vnd Vermeſſenhemit mögen verfuͤret werden. Dabey man denn die falſchen Geiſter prů­fen vnd erkennen kan/ als die(owen an jhren Klawen. Dann wann der Satan die Mienſchen nicht effentlich ver fuͤren vnd mit gewaldt vnterdrücken tan/ ſo vnterſteht er ſolchs mit hinderliſt durch heucheley/ vnd falſche Propheten zuuor bringen, wie

Fol. So. Lutherus ſchreibet/ Jam. 3. von den himliſchen Propheten. Vnd iſt ſehr fehrlich/

Tom. 7- jaget er anderswo, wenn der Teuffel beginnet zu heuchlen, befehlen vnnd loben ſon­

fol. 165. derlich aber wenn er den Haͤuptern fchmeichelt| dardurch er denn groſſen ſchaden zu­thun pfleget. Die Engel vnd Mundboten des Herren, die Propheten wenn ſie die Welt vmb die Sünde willen ſtraffen/ nemen fie die Haupter nicht aus/ ſondern fangen an von den elben/ beydes im Göeiſtlichen vnnd Weltlichen Stande. Die ſe Poſtbotten aber vnterſtehen ſich reſpectum& diſer men perſonarun anzuſtellen/ da doch bey Eyott ond in ſeinem Reich kein vnterſcheidt iſt/ ſondern wer jhn fuͤrchtet/ vnd recht hut/ der iſt angenem.

Zum Sechſten, Vb en gleich Hoffardt/ Freſſen vnd Sauffen/ welches auch Haͤupt laſter ſein, ſiraffet/ ſo Pottet er doch vnjer dabey/ als die wir in denſelben vnd andern vꝛe groben Sünden/ in der erſten vnd andern Taffel des Geſetzes verbotten/ gantz er offen, gememmigich wenn wir from werden nollen/ in dieſe gedancken gerah­ten/ es ſey genug daß wir euſſerlich vns demütig vnd holdſelig für den Leuten ſtellen/ einen ſchein der Gott ellgreit fuhren, den Schaffspelt anzleßzen/ wann win gleich ſonſt wider vnſer Sewiſſen, vnſern böſen Luͤſten alle tage vnd ſiunde nach angen/ die frommigkeit ſtehe in kleidern/ in gewiſſer Vettſtünde// vnd dergleichen/ dan nt er vns von dem Predigampt abſühre, darin uns die lieben Engel, das iſt/ trewe diener

. Gottes gnugſam zum beſſerlichen(eben ermanen/ eder ein ngularen confidentiam mil. 6. u. vnd opınıonem eimnbilde/ als ſeßen wir E orte gar in dem ſchoß. per Euĩg. Zum Siebenden. Wann nun fein bewels mehr vorhanden/ dadurch Funde zu VideGer- thun/ das es falſche erſcheinungen geweſen/ ſo were dieſer nachfolgende gewis vnnd ſonen de kraͤfftig gnug/ das der Videns, das iſt der uͤter geſell ſelbſt beginnet zwelffelmuͤtlg qualitate darob zu werden/ hat keinen ſolchen remwdigen E eiſt/ als ehemals die lieben Viden­Ferlonar. ten vnd Chr lt anorum oculı/ wie S. Hippol. die Propheten nennet/ as Johannes in feiner Offenbarung/ in welchen ehr alſo beftendia/ das er nn 22 Cap. ſchleuſt/ ſo wirdt Gott zuſetzen auff jhn die Plagen/ die in die em Buch geſchrieben ſtehen. Man lieſet zwar/ das die Menſchen welchen Engel erſchienen/ anfenalich erſchrocen ſein/ nachmals aber haben fie in jhrem Hertzen freyd iakeit vnd muth gnugſam erſunden/ ſein auch nicht leichtlich dauon abzuwenden geweſt. Da die ſem Hüter geſellen ein guter Engel/ der Obrigkeit in geheim etwas zuuor kund igen an Gottes ſtatt befolen/ vnd auffer egt/ wo iſt nun dieſelbe M gen ißheit vnd zuuorſicht zu Ey O Tt/ j much vnd beſtendigk eit, daſſelbe außezurichten: Aber der böoſe Geiſt betruͤbet vnnd ſchrecket zülent, Lurher, in Serm. C. P. 215. in vita Anchonij, iſt eine gar ſchoͤne er­inner ung vom vnterſcheidt der frommen vnd boͤſen Geiſtern da vnter andern auch die e Wort geleſen werden/ Si volt timorem horrore concepto conceſſerit gaudium, & ad Deum fiducia atq; ineffibilis char itas, ven ſſe ſciamus au xiliom, quia ſecur:⸗s tas animæ prælentis maieſtatis inlicium elt. Si autem incuſſa formido permanſcrit­hoſtis eſt, qui videtur.

Zum Achten/ Was wolte wol endlich hicrauff erfolgen/ wenn wir vns des Sathans liſt dergeſta't vorblenden lieſſen/ würden nicht lauter ſuperſticiones BIC

ö aus erwachſen/ das heute die e/ morgen ein ander ſtunde/ velut horæ canonicæ in

NMaic. croduciret wurden, vnd ein Newer Panarı angienge/ jn eine groſſe Securitas vmd

83 k Impiecas/ ſintemal die ſichere Weldt in jhren Weſen geſtercket, das predtgam ee, . ale