422 Chronica der Narck Brandenburg/
Zum fuͤnfften/ kompt auch diß zumahl vordaͤchtig vor/ das ſich die ſer predige der hohen Obrigkeit vnd den predigern fein zu heuchlen, damit fie in Sicherheit vnd Vermeſſenhemit mögen verfuͤret werden. Dabey man denn die falſchen Geiſter průfen vnd erkennen kan/ als die(owen an jhren Klawen. Dann wann der Satan die Mienſchen nicht effentlich ver fuͤren vnd mit gewaldt vnterdrücken tan/ ſo vnterſteht er ſolchs mit hinderliſt durch heucheley/ vnd falſche Propheten zuuor bringen, wie
Fol. So. Lutherus ſchreibet/ Jam. 3. von den himliſchen Propheten. Vnd iſt ſehr fehrlich/
Tom. 7- jaget er anderswo, wenn der Teuffel beginnet zu heuchlen, befehlen vnnd loben ſon
fol. 165. derlich aber wenn er den Haͤuptern fchmeichelt| dardurch er denn groſſen ſchaden zuthun pfleget. Die Engel vnd Mundboten des Herren, die Propheten wenn ſie die Welt vmb die Sünde willen ſtraffen/ nemen fie die Haupter nicht aus/ ſondern fangen an von den elben/ beydes im Göeiſtlichen vnnd Weltlichen Stande. Die ſe Poſtbotten aber vnterſtehen ſich reſpectum& diſer men perſonarun anzuſtellen/ da doch bey Eyott ond in ſeinem Reich kein vnterſcheidt iſt/ ſondern wer jhn fuͤrchtet/ vnd recht hut/ der iſt angenem.
Zum Sechſten, Vb en gleich Hoffardt/ Freſſen vnd Sauffen/ welches auch Haͤupt laſter ſein, ſiraffet/ ſo Pottet er doch vnjer dabey/ als die wir in denſelben vnd andern vꝛe groben Sünden/ in der erſten vnd andern Taffel des Geſetzes verbotten/ gantz er offen, gememmigich wenn wir from werden nollen/ in dieſe gedancken gerahten/ es ſey genug daß wir euſſerlich vns demütig vnd holdſelig für den Leuten ſtellen/ einen ſchein der Gott ellgreit fuhren, den Schaffspelt anzleßzen/ wann win gleich ſonſt wider vnſer Sewiſſen, vnſern böſen Luͤſten alle tage vnd ſiunde nach angen/ die frommigkeit ſtehe in kleidern/ in gewiſſer Vettſtünde// vnd dergleichen/ dan nt er vns von dem Predigampt abſühre, darin uns die lieben Engel, das iſt/ trewe diener
. Gottes gnugſam zum beſſerlichen(eben ermanen/ eder ein ngularen confidentiam mil. 6. u. vnd opınıonem eimnbilde/ als ſeßen wir E orte gar in dem ſchoß. per Euĩg. Zum Siebenden. Wann nun fein bewels mehr vorhanden/ dadurch Funde zu VideGer- thun/ das es falſche erſcheinungen geweſen/ ſo were dieſer nachfolgende gewis vnnd ſonen de kraͤfftig gnug/ das der Videns, das iſt der uͤter geſell ſelbſt beginnet zwelffelmuͤtlg qualitate darob zu werden/ hat keinen ſolchen remwdigen E eiſt/ als ehemals die lieben VidenFerlonar. ten vnd Chr lt anorum oculı/ wie S. Hippol. die Propheten nennet/ as Johannes in feiner Offenbarung/ in welchen ehr alſo beftendia/ das er nn 22 Cap. ſchleuſt/ ſo wirdt Gott zuſetzen auff jhn die Plagen/ die in die em Buch geſchrieben ſtehen. Man lieſet zwar/ das die Menſchen welchen Engel erſchienen/ anfenalich erſchrocen ſein/ nachmals aber haben fie in jhrem Hertzen freyd iakeit vnd muth gnugſam erſunden/ ſein auch nicht leichtlich dauon abzuwenden geweſt. Da die ſem Hüter geſellen ein guter Engel/ der Obrigkeit in geheim etwas zuuor kund igen an Gottes ſtatt befolen/ vnd auffer egt/ wo iſt nun dieſelbe M gen ißheit vnd zuuorſicht zu Ey O Tt/ j much vnd beſtendigk eit, daſſelbe außezurichten: Aber der böoſe Geiſt betruͤbet vnnd ſchrecket zülent, Lurher, in Serm. C. P. 215. in vita Anchonij, iſt eine gar ſchoͤne erinner ung vom vnterſcheidt der frommen vnd boͤſen Geiſtern da vnter andern auch die e Wort geleſen werden/ Si volt timorem horrore concepto conceſſerit gaudium, & ad Deum fiducia atq; ineffibilis char itas, ven ſſe ſciamus au xiliom, quia ſecur:⸗s tas animæ prælentis maieſtatis inlicium elt. Si autem incuſſa formido permanſcrithoſtis eſt, qui videtur.
Zum Achten/ Was wolte wol endlich hicrauff erfolgen/ wenn wir vns des Sathans liſt dergeſta't vorblenden lieſſen/ würden nicht lauter ſuperſticiones BIC
ö aus erwachſen/ das heute die e/ morgen ein ander ſtunde/ velut horæ canonicæ in
NMaic. croduciret wurden, vnd ein Newer Panarı angienge/ jn eine groſſe Securitas vmd
83 k Impiecas/ ſintemal die ſichere Weldt in jhren Weſen geſtercket, das predtgam ee, . ale