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Annales Marchiae|| Brandenbvrgicæ,|| das ist|| Ordentliche|| Verzeichnuß vn|| beschreibung der fürnemsten vnd|| gedenckwirdigsten Märckischen Jahrgeschichten vnd Historien,|| so sich vom 416. Jahr vor Christi Geburt, bis auffs 1596. Jahr|| im Churfürstenthumb Brandenburg, vnd dazu gehörenden Landen vnd|| Herrschafften, von Jahr zu jahr begeben vnd|| zugetragen haben.|| Aus vielen glaubwirdigen Scribenten vnd Büchern, auch aus|| bewerten vrkunden vnd vielen alten monumentis, zusam-||men getragen vnd beschrieben.|| Auch mit vielen Bildnüssen vnd Figuren gezieret, vnd mit einem vollkom-||menen vnd richtigem Register verfasset,|| Durch|| M. Andream Angelvm, Strvthiomon-||tanvm.||
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426 Chronica der Marck Brandenburg

Was die lieben Alten de humilitate& patient ja monirer, wird alles durch das Gebet begrieffen denn wie wir vns für Gott demuͤtigen ollen/ ſeine Hand erkennen/ wie der Teuffel auch Gottes Hand genennet wird/ Job am](Augultinus in Pia 29. Diabolus quia noñ poſſet mittere manum ſuam, ipſem poteſtarem; quam accepit ä Deo, manum Dei appellauit,) in vnſerm Creutz geduͤltig ſeyn nicht auff boͤſe Leu te/ auff vnſere widerſacher vnnd ſeinde ſolches vngluͤcks vrſach/ aus feindſeligen ver­dacht ſchieben. Sondern vnſere Sünde/ vnd Gottes brennenden zorn, hertzlich bedencken/ wie abermal Auguſt nus vber den ein vnnd dreyſſigſten Pſalm erjnnert: Pror ſus ad Deum tuum refer fligel lum tuum, quia nec Diabolus tibi a iquid ficit, niſi ille permittat, qui de ſuper ha bet poteſtat em aut ad pœnam aut ad diſcipliham: Chry-ho- ad peænam impijbad d ſcip nam fiſ je ſollen von vnſern vielfältigen Sünden cheſ­i. z9. ten/ freſſen/ ſauffen vnfuth neid geitz/ verleumbdung/ dadurch der Satan vber in Matth. vns gewalt er langet/ ab laſſ n eie Sunde/ die gegen Himmel ſchreyen( als da ſeind Ambr. in Todtſchldge/ Sodomut ſch weſen/ vnterdruͤckung der Armen vnd hinterhaltumng des Luc. verdienten lohns der Armen) gantzlich einſtellen/ vnnd abſchaffen/ dannt wir wider A leiblich noch geifilich deß am gefehrlichſten beſeſſen werden. in Epiſt. lohlannis

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Vide

Vfft ons zum Beichtſtuel vnd Communion halten/ da vns vergebung der Sunden/ zuge ſagt vnd verſiegelt wird. Deæmoniorum expulſio eſt peccatorum remiſsio. Auguſtinus Le G6. contra Iulia: cap. 8. Auch die arme beſtſſene darzu ge­hen ſollen/ wenn fie fo viel friede haben koͤnnen.

Das etliche meynen man fol fie propter Sathanæ Bla ſphemias, nicht zum ZU ſche deß HERREN laſſen/ iſt wider der alten Kirchenlehrer jhr Conlilium die es dafür gehalten daß die heilſame Speiſe vnd Tranck/ deß Leibes vnd Bluts Chri­ſti dem Teuffel ein ſonderlich gifft ſeyn/ vnd das die Chriſten hiedurch cer r biles wer­den leonibus infernali bas, Item, terreri aduer ſarium, quando videat hom inis Chri­ſtiani labia ctuore Chriſti rubentia. Chryſoſt. Caſsianus. Eis qui ab immun, dis Spiritibus vexantur. S. S. Euchariſtiam nunquam memimimus inter di ctam quin im fingulis diebus eam impartiri illis debere cenſebzint ſeniores. Es redet auch wo der Vochgel ahrte Vierus lib. 5. cap. 34 daß man die Beſeſſenen/ da jr viel/ von einander ſendern ſol wie es denn nicht möchte vielleicht vndlenſilich eyn/ wann etliche/ von denſelben an andere oͤrter zu jhren Freunden gefchictt/ Chriſtlich notduͤrfftig ver ſorget vnd vnterhalten würden. Weil aber der Schadenfroh dari­ber allberelt geſrolocket, daß er nicht zum Gebet vnd Predigt kommen dürffte auch die armen zarten Gemwiſſen gerne in gefahr der Seelen oder verzweiffelung bringen wolte/ in dem er jhnen eingibet/ wie fie von der Chriſtlichen gemeine abge ondert ſein muſten/ Als iſt beſſer zurahten/ man folge hierin der alten Kirchen/ vnd bringe die ar­kb. a2 de men Menſchen in die Hemeine/ vnd zun offentlichen verſamlungen/ wie zur zeit Au­(uit. Dei guſtini geſchehen/ halte mit fleiſſigem Bebet an/ biß Gott der allmechtige vnd barm­Sb. 8. hertzige ſolch Jammer vnd elend gnädigſt vmb feines lieben Sohns willen abwende/

Wie wir denn mit dem heiligen Apoſtel Paulo in beſtandig ſeufftzen/ aus dem 16. Ca itel an die Romer. Der Gott deß friedes zertrete den Satan vnter vnſer(ACH lüirtzen.;

Das man aber vermeynet/ durch viel ſegenen ſtedten Creutz machen/ Edelge­ſteinen/ Lraͤuter/ Dehl/ geheiligten vnnd geweyheten dingen/ die Teuffel aus zuttei­ben/ iſh aberglaͤubiſch/ ob man ſchon lieſet/ das bey den Alten etwa dergleichen nius vnd ceremoniæ ſeind gebrauchet worden wie in Theatro Vita hum vol. 2. b.* Sub titulo. quomodo curati, allerley weiſe diß außtreibens zuſammen gefaſſet/ vnnd durch viel Exempel n ird beſtetiget.

Ca. lib. 7. coll. c.

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An